Umfrage: Mehrheit mit EU-Vorsitz zufrieden

(c) REUTERS (Vincent Kessler)
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EU-Stimmung entwickelt sich in Österreich positiv. Lediglich 13 Prozent wollen derzeit austreten.

Wien. Österreichs EU-Vorsitz lässt das Interesse an der Gemeinschaft wachsen und sorgt für eine positive Stimmung in der Bevölkerung. Das geht aus der jüngsten Umfrage der Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hervor. 49 Prozent gaben an, dass sie mit dem EU-Vorsitz zufrieden seien. 33 Prozent sind „eher“ oder „gar nicht“ zufrieden. Der Rest gab keine Bewertung ab. „Zur Zeit des heimischen EU-Ratsvorsitzes steht Österreich mehr als sonst im Mittelpunkt der europäischen Auseinandersetzung – mit positiver Wirkung auf das Interesse an europäischen Themen. Ein Potenzial, das Österreich in den verbleibenden Monaten des Vorsitzes und darüber hinaus noch stärker als bisher nützen sollte“, empfiehlt ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt.

Waren zum Höhepunkt der Finanz- und Schuldenkrise 33 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für einen Austritt aus der EU, so sind es derzeit lediglich 13 Prozent. 74 Prozent treten für einen Verbleib in der Union ein (Rest: weiß nicht/keine Angabe).

Die erhöhte Aufmerksamkeit für EU-Themen führt auch dazu, dass derzeit eine relativ hohe Bereitschaft in der Bevölkerung besteht, sich an der Europawahl im kommenden Mai zu beteiligen. 42 Prozent wollen „sicher“ zur Wahl gehen, weitere 34 Prozent wollen „eher“ hingehen. Bei der letzten Europawahl 2014 lag die Wahlbeteiligung bei 45,4 Prozent. „Die Zahl jener, die sicher an den nächsten Europawahlen teilnehmen möchten, liegt also noch knapp unter der Wahlbeteiligung im Jahr 2014“, so Schmidt. Umso wichtiger wäre es, die passive Mehrheit zu motivieren, auch selbst stärker Einfluss auf aktuelle Entwicklungen zu nehmen und nicht Renationalisierungstendenzen das Feld zu überlassen. (wb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.11.2018)

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