Rumänien ermittelt gegen Laura Kövesi

Geschasste Sonderermittlerin hat gute Chancen auf EU-Generalanwaltsposten.

Bukarest. Rumäniens neu eingerichtete Behörde für Straftaten im Justizsystem ermittelt gegen Laura Kövesi, die frühere oberste Korruptionsjägerin des Landes: Wie Kövesi Mittwochabend mitteilte, werden Falschangaben, Amtsmissbrauch und Bestechungsannahme vorgeworfen. Die angesehene Juristin war im Juli 2018 entlassen worden – sie hatte unter anderem Politiker der regierenden Sozialdemokraten der Korruption überführt. Derzeit gilt Kövesi als aussichtsreichste Kandidatin für das Amt des künftigen Europäischen Generalstaatsanwalts.

Bukarest versucht offenbar, die Kür von Kövesi zu verhindern – sie wurde nämlich von der neuen Ermittlungsbehörde just für den Tag vorgeladen, an dem sie sich im Europaparlament im Rahmen des Bewerbungsverfahrens einer weiteren Anhörung stellen müsste. Anfang Februar hatte Rumäniens Justizminister, Tudorel Toader, angekündigt, bei seinen EU-Kollegen gegen die Ernennung von Kövesi Stimmung machen zu wollen. Für die Kür zuständig sind das EU-Parlament und der Justizrat. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2019)

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