Johannes Voggenhuber: „Die linken und liberalen Kräfte haben versagt“

Voggenhuber hält Kooperation mit Grünen für möglich: „Meine Einladung für eine Allianz gegen rechts steht nach wie vor.“
Voggenhuber hält Kooperation mit Grünen für möglich: „Meine Einladung für eine Allianz gegen rechts steht nach wie vor.“(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ehemalige grüne Abgeordnete kritisiert die Sozialdemokratie scharf. Sie habe vergeblich versucht, frustrierte Nichtwähler mit "Lifestyle und Heimatgetue" anzusprechen. Der Kandidat für die Liste Jetzt baut daher weiter an einer Plattform gegen rechts.

Die Presse: Sie haben relativ gut in Ihrer Politikerpension gelebt, haben einen eigenen Weingarten betreut: Was treibt Sie nun von den Weinbergen zurück in die Niederungen der Politik?

Johannes Voggenhuber:
Ich habe nur einen winzigen Weinberg gemeinsam mit einem Freund. Der erbringt gerade einmal ein 300-Liter-Fass für uns beide. Ich habe auch eine Gastprofessur und ein Buch geschrieben. Aber Sie haben schon recht, ich hatte eigentlich nicht vor, das zu ändern. Die politischen Veränderungen in Österreich und in Europa – die Wiederauferstehung des Nationalismus, des autoritären Denkens, der extremen Rechten mit einer Verachtung des Rechtsstaats – haben mich an meinem politischen Lebensnerv getroffen. Ich kann mich da nicht in die schweigende Isolation zurückziehen. Ich will meinen Beitrag für einen Widerstand leisten.

Nicht nur Sie und die Liste Jetzt thematisieren den Nationalismus. Das tun die Grünen, die Sozialdemokraten, die Neos und auch Othmar Karas ebenso. Was ist da noch unique an dieser Position?

Am Anfang des Aufstiegs der extremen Rechten in Europa stand die Schwäche der demokratischen Opposition – das Versagen der linken und liberalen Kräfte. Wer war in Polen vor der Partei von Kaczyński an der Macht, wer in Ungarn vor Orbán, wer in Italien?

Da greifen Sie vor allem Sozialdemokraten an.

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