Der Brexit als Glaubensfrage

Jeder vierte Befragte geht davon aus, dass es den Briten nach dem Austritt besser gehen wird.
Jeder vierte Befragte geht davon aus, dass es den Briten nach dem Austritt besser gehen wird.APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Wer für Rechtspopulisten stimmt, erwartet, dass der EU-Austritt für die Briten ein Segen sein wird.

Wien/Brüssel. Wie beurteilen EU-Bürger den Brexit? Dieser Frage ging die Bertelsmann-Stiftung in ihrer jüngsten Studie nach, für die knapp 12.000 Europäer in allen Mitgliedstaaten der Union befragt wurden. Fazit der am Mittwoch vorgestellten Enquete: Was die Konsequenzen des britischen EU-Austritts für die EU-27 anbelangt, herrscht grosso modo relative Gelassenheit – auffällige Unterschiede in der Beurteilung gibt es hingegen bei den Auswirkungen des Brexit auf die Briten selbst.

61 Prozent der befragten Europäer gehen davon aus, dass es der EU nach dem Brexit nicht schlechter gehen wird als vor dem britischen Austritt. Ausreißer sind Polen und die Niederlande, wo der Anteil der Gelassenen mit 54 bzw. 50 Prozent geringer ist. Beide Länder sind mit Großbritannien besonders eng verflochten – die Niederlande in wirtschaftlicher Hinsicht, Polen wegen der Migration.

Was die Auswirkungen des Brexit auf Großbritannien anbelangt, gehen die europäischen Meinungen auseinander. Jeder vierte Befragte geht davon aus, dass es den Briten nach dem Austritt besser gehen wird, 44 Prozent erwarten für Großbritannien eine Verschlechterung.

Bei dieser Beurteilung spielt die Parteizugehörigkeit eine wichtige Rolle. Wer für rechtspopulistische Parteien (etwa die Lega in Italien oder die PVV in den Niederlanden) stimmt, sieht die britische Zukunft nach dem Brexit deutlich rosiger als der Rest der Wähler. (la)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2019)

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