Die Zeitumstellung soll ab 2021 ein Ende haben - aber welches?

Am kommenden Wochenende wird übrigens wieder die Sommerzeit eingestellt. Die Uhren werden um 2 Uhr auf 3 Uhr gestellt.
Am kommenden Wochenende wird übrigens wieder die Sommerzeit eingestellt. Die Uhren werden um 2 Uhr auf 3 Uhr gestellt.APA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Das EU-Parlament stimmt dafür, die Zeitumstellung in zwei Jahren sein zu lassen. Jetzt liegt es an den EU-Staaten, endgültig zu entscheiden und ein Zeit-Chaos zu verhindern.

Das Europaparlament hat für ein Ende der Zeitumstellung gestimmt. Eine breite Mehrheit der Straßburger Abgeordneten sprach sich am Dienstag dafür aus, dass die Uhren 2021 das letzte Mal auf dauerhafte Sommer- oder Winterzeit umgestellt werden müssen.

Für die Empfehlung des EU-Parlaments votierten 410 Abgeordnete, dagegen stimmten 192. Die EU-Parlamentarier forderten auch eine Koordinierung der EU-Staaten, um ein Zeit-Chaos zu verhindern. Die finale Entscheidung liegt bei den EU-Staaten. Die österreichische Bundesregierung hat sich für eine permanente Sommerzeit ausgesprochen.

Generell sollen die Mitgliedstaaten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Normalzeit anwenden wollen. EU-Länder, die beschließen, ihre Sommerzeit dauerhaft beizubehalten, sollten die Uhren im März 2021 zum letzten Mal umstellen, heißt es im Entwurf des Parlaments. Länder, die es vorziehen, die Normalzeit beizubehalten, können die Uhren im Oktober 2021 letztmalig umstellen. Einen Fleckerlteppich verschiedener Zeitzonen will die EU aber vermeiden.

Debatte seit Online-Umfrage

Das Parlament hatte die EU-Kommission im Februar 2018 aufgefordert, die Sommerzeit-Richtlinie zu bewerten und gegebenenfalls einen Vorschlag für eine Überarbeitung vorzulegen. Bei einer EU-weiten Online-Umfrage sprachen sich dann 84 Prozent der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Allerdings kamen drei Millionen der 4,6 Millionen Stimmen aus Deutschland.

In der gesamten EU wird seit 1996 am letzten März-Sonntag an der Uhr gedreht - und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück. Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.