Europa ist hungrig nach Baumwolle und Palmöl aus Asien

Vor allem in Indonesien und Malaysia wird Palmöl für Europa hergestellt. Pro Jahr werden dafür 1,6 Mio. Hektar Ackerfläche verwendet.
Vor allem in Indonesien und Malaysia wird Palmöl für Europa hergestellt. Pro Jahr werden dafür 1,6 Mio. Hektar Ackerfläche verwendet.(c) REUTERS (Tarmizy Harva)
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Bei landwirtschaftlichen Basisprodukten für Kosmetik, Treibstoff und Bekleidung ist die EU zu zwei Dritteln von Einfuhren aus Übersee abhängig.

Wien/Brüssel. Die Versorgung der Europäer mit Lebensmitteln made in Europe ist der EU ein großes Anliegen – dessen Wichtigkeit sich nicht zuletzt in der Höhe des EU-Agrarbudgets widerspiegelt. Was pflanzliche Rohstoffe anbelangt, ist Europa weitgehend von Einfuhren aus Übersee abhängig. Diesen Schluss ziehen Martin Bruckner, Stefan Giljum und Victor Maus von der Wirtschaftsuniversität Wien in einer soeben vorgestellten Studie, die gemeinsam mit Kollegen von der Stockholm University und der Universität Bonn verfasst wurde.

Das Forscherteam hatte darin die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe für in Europa konsumierte Nichternährungsprodukte untersucht. Fazit: Rund 65 Prozent der Basisprodukte, die in Europa verarbeitet und verbraucht werden, kommen aus Übersee. Bei den Lebensmitteln ist die Importabhängigkeit mit 15 Prozent deutlich niedriger. Ein Durchschnittseuropäer verbraucht demnach für die Produktion von pflanzlichen Basisprodukten pro Jahr 103 Kilogramm – insgesamt 52 Mio. Tonnen. In Österreich liegt der Anteil mit 111 Kilogramm pro Kopf bzw. 935.000 Tonnen pro Jahr über dem Durchschnittswert.

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