Das Parlament wird über die Bestellung mitentscheiden. Chancen hat entweder Hahn – oder eine Frau.
Wien. Wird Johannes Hahn sein eigener Nachfolger oder zaubert Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein eine kompetente Frau aus dem Hut, die im Nationalrat die notwendige Unterstützung als künftige österreichische EU-Kommissarin erhält? Zwar könnte das derzeitige Patt bei der Bestellung des Kommissionspräsidenten noch dazu führen, dass Österreich erst im September einen Kandidaten nennen muss, doch bereits im Juli sollte die Auswahl beginnen. Insbesondere dann, wenn der Nationalrat – wie erwartet – ein Hearing einfordert.
Eine pragmatische Lösung wäre die Verlängerung des Mandats von Johannes Hahn. Der ehemalige Wissenschaftsminister gehört zwar der ÖVP an, hat aber eine gute Gesprächsbasis mit allen Parteien und mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Sein Vorteil: Als altgedienter Kommissar – erst für Regionalpolitik, derzeit für Nachbarschaft und Erweiterung zuständig – hätte er gute Chancen, zu einem der Vizepräsidenten der Kommission aufzusteigen.