Ukraine: Selenskijs riskante Charmeoffensive

Frontbesuch vor dem EU/Ukraine-Gipfel: EU-Ratspräsident Donald Tusk (l.) und Präsident Wolodymyr Selenskij im Donbass.
Frontbesuch vor dem EU/Ukraine-Gipfel: EU-Ratspräsident Donald Tusk (l.) und Präsident Wolodymyr Selenskij im Donbass. (c) REUTERS (HANDOUT)
  • Drucken

Gesprächsvorschlag des Präsidenten an den Kreml-Chef überschattet EU/Ukraine-Gipfel. Selenskij will im aktuellen Wahlkampf punkten. Und er setzt auf Entspannung im Kriegsgebiet.

Kiew. Untätigkeit kann man Wolodymyr Selenskij nicht vorwerfen. Am Montag empfing er europäische Würdenträger zu seinem ersten EU/Ukraine-Gipfel im Mariinskij-Palast in Kiew. Tags zuvor besuchte er mit Ratspräsident Donald Tusk die Front im ostukrainischen Donbass und unterrichtete seinen Kollegen über die neue Lage nach dem von ihm befohlenen Truppenrückzug. Schließlich richtete er wenige Stunden vor Gipfelbeginn ein Gesprächsangebot an den russischen Präsidenten, Wladimir Putin.

„Wir müssen reden“, sagte Selenskij auf Russisch in einer Videobotschaft und schlug ein Treffen in Minsk vor. „Wem die Krim gehört und wer hier nicht im Donbass ist.“ Eine eindeutige Anspielung auf die russische Militärpräsenz im ostukrainischen Konfliktgebiet, die Moskau bis heute leugnet. Im Kreml reagierte man verhalten auf Selenskijs Vorschlag. „Eine neue Initiative“, nannte es Putins Sprecher Dmitrij Peskow.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wolodymyr Selenskyj kündigte an, den Konflikt im Donbass rasch klären zu wollen.
Außenpolitik

Ukraine-Krieg: Selenskyj will Putin in Minsk treffen

Nach UN-Schätzungen wurden bis jetzt rund 13.000 Menschen in dem Konflikt in der Ostukraine getötet. Der neue ukrainische Präsident will direkt mit Putin verhandeln.
Angela Merkel begann beim Empfang von Wolodymyr Selenskyj plötzlich zu zittern.
Außenpolitik

Merkel erleidet Zitteranfall bei Empfang von ukrainischem Präsidenten

Die deutsche Bundeskanzlerin hatte schon früher bei ähnlichen Gelegenheiten ein solches Zittern gezeigt. Bei der Pressekonferenz erklärte sie den möglichen Grund.
Woloymyr Selenskyj und Angela Merkel sind sich im Umgang mit Russland nicht ganz einig.
Außenpolitik

Ukraine will mehr Druck auf Russland, Merkel aber nicht

Beim Treffen in Berlin des neuen ukrainischen Präsidenten mit der deutschen Kanzlerin ging es vor allem um den Umgang mit Russland. Sanktionen der EU seien der einzige Weg.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.