In der selbst gewählten EU-Isolation

Die Zersplitterung der EU verstärkt sich.
Die Zersplitterung der EU verstärkt sich.APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Österreich und noch ausgeprägter die Visegrád-Länder sind bei der Partnersuche in der EU zu inaktiv. Das wird in einer Studie des European Council on Foreign Relations deutlich.

Wien. Die Zersplitterung der EU verstärkt sich. Lagen die Interessen der Mitgliedstaaten in den gemeinsamen Politikfeldern vor der Finanz- und Migrationskrise noch relativ eng beisammen, so sind sie mittlerweile auseinandergedriftet. Das European Council on Foreign Relations (ECRF) hat in einer breit angelegten Analyse mögliche Koalitionen und Optionen für inhaltliche Kooperationen in der EU erforscht. Das Ergebnis dieses „EU Coalition Explorer“ zeigt, dass Länder wie Österreich ihr Potenzial, mit anderen Mitgliedstaaten zu kooperieren, bei Weitem nicht ausschöpfen. Noch stärker ist das bei den Visegrád-Ländern der Fall, die laut dem ECFR-Experten Josef Janning „vor allem auf sich selbst schauen“. Janning, der das Berlin-Büro des ECFR leitet, war diese Woche Gast der Diplomatischen Akademie in Wien.

Die Studie geht von 887 Einzelbefragungen von Personen mit einem Naheverhältnis zur Politik aus. Diese beurteilten, zu welchen europäischen Ländern ihre Heimat qualitative Verbindungen pflegt und welche inhaltlichen Präferenzen es gibt. Im Fall von Österreich wird deutlich, dass es zwar in den mittelosteuropäischen Ländern als potenzieller Partner wahrgenommen wird, selbst aber diese Verbindungen nicht ausreichend nutzt. Kroaten, Tschechen, Ungarn und Slowenen nennen Österreich als einen der geeignetsten Partner. Umgekehrt ist diese Zuneigung deutlich geringer.

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