Ungarn/Deutschland: Ende der Freundschaft Orbán-CSU

Ein Bild aus besseren Tagen: Horst Seehofer, damaliger Chef der CSU (links), und Ungarns Premier, Viktor Orbán, bei einem Arbeitstreffen in München im März 2012.
Ein Bild aus besseren Tagen: Horst Seehofer, damaliger Chef der CSU (links), und Ungarns Premier, Viktor Orbán, bei einem Arbeitstreffen in München im März 2012.(c) REUTERS (Michaela Rehle)
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Seit die EVP-Spitzenkandidatur von Manfred Weber scheiterte und Ungarns Regierungschef sich laut darüber freute, ist man in München schwer verstimmt.

Budapest. Einst waren Bayerns CSU und der Fidesz, die Partei des ungarischen Regierungschefs, Viktor Orbán, beste Freunde. Doch momentan ist die Beziehung vergiftet – und zwar wegen der gescheiterten EU-Spitzenkandidatur des CSU-Politikers Manfred Weber, der bei den Europawahlen erfolglos nach dem EU-Kommissionsvorsitz griff.

In der Flüchtlingskrise hatte sich der damalige CSU-Chef Horst Seehofer noch demonstrativ neben den ungarischen Premier gestellt. Orbán nannte seine Partei „die CSU der Europäischen Volkspartei“. Die politische Maxime des CSU-Gründers, Franz Josef Strauß, macht er sich bis heute zu eigen: „Rechts neben uns ist nur noch die Wand.“ Dann aber kam Webers EVP-Spitzenkandidatur. Weber kalkulierte offenbar, dass er nur EU-Kommissionspräsident werden konnte, wenn genügend Liberale, Sozialdemokraten und/oder Grüne ihn unterstützten. Und dass er sich daher scharf vom rechtsnationalen Orbán distanzieren müsse.

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