Disco und Picknick: Die Parteien buhlen um die Jungen

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Die SPÖ will den Jung- und Erstwähler mit Speisen aus Europa Geschmack auf die EU-Wahl machen, die Grünen stellen "112 Fragen".

Im Wettbewerb um die Stimmen der Erst- und Jungwähler bei der EU-Wahl setzen die Parteien vor allem auf ihre Jugendorganisationen. Mit Discotouren will die FPÖ junge Wähler ansprechen, die SPÖ organisiert ein Picknick mit Speisen aus Europa, die ÖVP wirbt "Für ein junges Europa" und die Grünen stellen "112 Fragen". Die Themen Jugendbeschäftigung und Erasmus sollen das Interesse der Jungen wecken.

Die Grünen setzen, wie schon im Nationalratswahlkampf auf das "Eva-Magazin". Darin unterzieht sich Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek einem "Check" und zeigt private Fotos. Daneben soll mit "112 Fragen" Interesse am Thema Europa geweckt werden. So wollen die Grünen etwa von den jungen Wählern wissen: "Würdest du einen Flüchtling aus Lampedusa bei dir zu Hause aufnehmen?" oder "Lebst du an dem Ort, an dem du auch sterben möchtest?" bis zur Frage 112 "Warum gehst du nicht zur Europawahl?". Julian Schmid, der Jugendsprecher der Grünen, ist auf Tour durch alle Bundesländer und wirbt gemeinsam mit den Kandidaten bei Partys, auf der Straße und bei Schuldiskussionen um die Stimmen der Jungen.

Wichtigstes Thema bei der SPÖ ist die Jugendbeschäftigung. Auch die Themen Netzpolitik, Bildung, das Freihandelsabkommen mit den USA und "im Zuge der Mölzer-Debatte ein klares Auftreten gegen Rechts" sollen Interesse wecken, heißt es aus der SPÖ. Die Jugendorganisationen der SPÖ haben eine eigene Homepage mit einem Quiz über die EU und den Porträts der Jugendkandidaten gestaltet. Die Junge Generation (JG) tourt im Wahlkampf durch die Schulen und am 17. Mai findet ein Parkfest im Auer-Welsbach-Park statt, wo mit Speisen aus allen Ecken Europas die "Vielfalt Europas" erlebt werden kann.

Die Junge ÖVP (JVP) wirbt mit ihrer Kampagne "Für ein junges Europa". Schwerpunktthema der Jugendkandidaten der ÖVP ist mehr Demokratie und Mitbestimmung in der EU, außerdem setzen auch sie auf die Mobilität junger Menschen in Europa sowie auf Bildung und Ausbildung. Im Rahmen der Roadtrip-Kampagne der Jungen Europäischen Volkspartei (YEPP), bei der innerhalb von zehn Tagen mit vier Bussen quer durch Europa getourt wird, findet am 16. Mai in Wien eine Veranstaltung statt.

Die FPÖ geht in allen Bundesländern auf Diskotour, wo Jugendkandidat Udo Landbauer gemeinsam mit den Landeskandidaten auf die Jugend zugehen wird. Bei der Gestaltung eigener Inhalte für die Jugend verlässt sich die FPÖ auf die "Young European Alliance for Hope", die Plattform der Jugendorganisationen mehrerer EU-Rechtsparteien, die für einen Positionsfolder sorgen wird, erklärte Wahlkampfleiter Herbert Kickl.

Die Neos haben für die Woche vor der Wahl eine Jugendtour mit dem Listenzweiten, dem steirischen Jungunternehmer Stefan Windberger, geplant. Im Straßenwahlkampf und bei Abendveranstaltungen will er Jungwähler überzeugen. Einen speziellen Wahlkampf für Junge haben die NEOS nicht geplant, weil die Partei "sowieso relativ viele junge Leute" anspreche, sagte Pressesprecherin Claudia Gamon. Geworben wird für ein "Europa der nächsten Generation", auch mehr Geld für die Wissenschaft, Schuldenabbau und die Förderung von Jungunternehmern zählen zum Programm.

Die Wahlallianz Europa anders spricht vor allem durch die Piraten, die Teil des Bündnisses sind, bereits eine junge Zielgruppe an. Auffallen will Europa anders mit Aktionismus und einer starken Online-Präsenz. Das BZÖ setzt auf seine Jugendorganisation: Die Orange Jugend bringe sich "ganz intensiv" in den Wahlkampf ein, erklärte deren Obmann Florian Heimbucher. Er will sich aber nicht auf Jugendliche beschränken, sondern auch die ältere Generation ansprechen.

Emmanuel Ockay, Jugendkandidat der Reformkonservativen (Rekos), will in Studentenverbindungen und bei Schuldiskussion auf Stimmenfang gehen. Inhaltlich setzt er sich etwa für ein differenziertes, leistungsorientiertes Schul- und Bildungssystem ein. Auch die Liste EU-STOP setzt im Jugendwahlkampf vor allem auf die Diskussionen in den Schulen.

(APA/Red.)

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