Polizei entfernt 7-Jährige in Irland aus Roma-Familie

Ähnlich wie im Fall Maria, ging die Polizei auch in Irland Hinweisen nach, dass das Mädchen ihren "Eltern" überhaupt nicht ähnlich sehe.

Sie ist sieben Jahre alt, blond und hat blaue Augen. Ihren vermeintlichen Eltern sieht sie kein bisschen ähnlich. Nach dem Fall "Maria" ist nun ein zweiter Fall eines Mädchens bekannt geworden, das bei einer Roma-Familie lebt, vermutlich ohne mit der Familie verwandt zu sein. Die Polizei kam Montagnachmittag zu dem Haus in Tallaght, einem Stadtteil der irischen Hauptstadt Dublin. Das Mädchen wurde nun bei einer Kinderschutzorganisation untergebracht. Die Eltern sollen gegenüber der Polizei behauptet haben, dass das Mädchen ihre Tochter sei. Noch liegen keine Beweise gegen das Paar vor. Ein DNA-Test soll Klarheit bringen.

Bei der Polizei in Dublin gingen Hinweise darauf ein, dass das Mädchen in der Roma-Familie keinem der Familienmitglieder ähnlich sehe. Die Zeitung "The Sunday World" berichtete, dass den Polizisten Geburtsurkunde und Pass des Mädchens vorgelegt wurden. Das Passfoto sei nicht eindeutig gewesen, weil noch im Babyalter aufgenommen. Die Beamten hatten auch Zweifel an der Geburtsurkunde. Laut Dokument soll das Mädchen im Coombe-Spital in Dublin 2006 auf die Welt gekommen sein, doch das Spital hat keine Aufzeichnungen über eine Geburt des Mädchens am angegebenen Datum.

Im Fall der vermutlich fünfjährigen Maria in Griechenland gehen die Ermittler gerade zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Die Polizei untersucht Dutzende Vermisstenfälle in mehreren europäischen Ländern. Die Polizei hatte das Mädchen mit heller Haut, blonden Haaren und grünen Augen vergangene Woche in einem Roma-Lager in der Stadt Farsala entdeckt. Die angeblichen Eltern, ein 39-jähriger Mann und eine 40 Jahre alte Frau, wurden am Montag in Untersuchungshaft genommen. Ihnen wird Kindesentführung vorgeworfen.

(Red.)

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