Zeugin: "Costa"-Passagiere von Rettungsbooten ferngehalten

Archivbild des angeklagten
Archivbild des angeklagten "Costa Concordia"-Kapitäns Francesco Schettino.(c) EPA
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Ein Crew-Mitglied sagte im Prozess gegen Kapitän Schettino aus: "Sie wurden weggestoßen, aber wir hatten keine Anordnung und konnten sie nicht hereinlassen".

Die Passagiere der havarierten "Costa Concordia" wurden nach Angaben eines Crew-Mitglieds daran gehindert, in die Rettungsboote zu klettern. Direkt nach dem Unglück seien die Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes zurückgehalten worden, sagte die Frau am Montag vor dem Gericht im toskanischen Grosseto.

"Passagiere wollten in die Rettungsboote klettern, sie wurden weggestoßen, aber wir hatten keine Anordnung und konnten sie nicht hereinlassen", sagte sie laut Nachrichtenagentur Ansa. Für die Havarie mit 32 Toten im Jänner 2012 muss sich seit Juli Kapitän Francesco Schettino vor Gericht verantworten. Ihm werden unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen.

Zu spät Alarm ausgelöst?

Zudem soll er die Evakuierung des Schiffes verzögert und nach der Havarie zu spät Alarm ausgelöst zu haben. Insgesamt waren mehr als 4200 Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes.

Die Zeugin betonte, sie habe die Anweisung bekommen, den Passagieren zu sagen, alles sei in Ordnung und das Schiff habe nur einen Stromausfall. "Meine Aufgabe war es, die Passagiere zu beruhigen", sagte die Frau unter Tränen. Ein weiterer Zeuge betonte später, dieses Vorgehen sei mit Schettino abgestimmt gewesen.

(APA/dpa)

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