Nürnberg: Eisbär-Baby bekommt "Flascherl"

Reuters
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Der letzte kleine Nürnberger Eisbär wurde von seiner Mutter verstoßen. Nun will ihn die Zooleitung doch händisch großziehen lassen - wie "Knut" in Berlin.

Nachdem Eisbärendame "Vilma" am Montag ihre beiden Kinder aufgefressen hatte, hat nun die zweite Bärenmutter "Vera" ihr Junges verlassen. Die Zooleitung in Nürnberg entschied sich in diesem Fall aber zum Eingreifen und wird das wahrscheinlich männliche Baby doch mit der Flasche aufziehen. Die Umstände erinnern an den Berliner Eisbären und Medienliebling "Knut".Die Tiergartenleitung war für ihre Entscheidung, sich nicht in die Aufzucht der ursprünglich drei Eisbärkinder einzumischen, in die Kritik geraten: Verschiedene Lokalpolitiker hatten die Verantwortlichen nach dem Tod der Babies von "Vilma" zum Umdenken aufgefordert. Noch kurz vor dem Einschreiten hatte die Leitung jedoch ihre Haltung verteidigt. Weil Eisbärmama "Vera" ihr Junges aber aus der Wurfbox holte und keinen sicheren Platz mehr für das Kleine fand, trennten es die Tierpfleger von seiner Mutter. Zoodirektor Encke begründete das Eingreifen damit, dass das Baby eindeutig überlebensfähig und hervorragend ernährt sei. Den ersten Tag ohne Mama habe der kleine Eisbär gut überstanden.

"Knut" Superstar

Vor rund einem Jahr wurde im Berliner Zoo das Eisbärenjunge "Knut" von seiner Mutter verlassen und ebenfalls mit der Flasche aufgezogen. Er wurde zum bekanntesten Eisbären Deutschlands, verschiedene Songs wurden ihm gewidmet, auch ein "Knut"-Film ist geplant. Nun steht dem Nürnberger Tiergarten ein ähnliches Spektakel bevor. Ob sich die Tierpfleger darüber freuen werden, steht auf einem anderen Blatt: "Knuts" Pfleger konnte sich erst Monate nach der Geburt des kleinen Bären einen freien Tag nehmen.

Wiener Eisbären geht es gut

Den Wiener Eisbärzwillingen, die im Dezember im Tiergarten Schönbrunn das Licht der Welt erblickt haben, geht es übrigens gut. Mutter "Olinka" befindet sich mit den Kleinen noch in der Wurfbox. Ende Februar werden die drei wohl ihr Gemach verlassen und ein eigenes Gehege beziehen.

(APA/Red.)

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