Entwarnung: Brite in Mazedonien nicht an Ebola gestorben

Ebola: Spanischer Patientin geht es besser
Ebola: Spanischer Patientin geht es besserREUTERS
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In Mazedonien standen einige Hotelgäste und Personal unter Quarantäne. Großbritannien simuliert am Samstag einen Ebola-Ausbruch.

In Mazedonien wurde doch kein Ebola-Fall registriert. Das Gesundheitsministerium teilte am Samstagnachmittag mit, dass der am Donnerstag in Skopje gestorbene 58-jährige Brite nicht an Ebola erkrankt gewesen sei. Dies hätten Laboranalysen, die in Hamburg vorgenommen wurden, bestätigt.

Die Quarantäne, in welcher sich seit Donnerstag 25 Personen - Personal des Hotels in Skopje, in welchem der Brite abgestiegen war, und einige Gäste - befanden, wurde aufgehoben.

Die mazedonischen Behörden hatten gleich nach der Bekanntgabe des verdächtigen Todesfalles angegeben, dass Ebola sehr unwahrscheinlich wäre, wenngleich bei dem Briten ähnliche Krankheitssymptome registriert worden seien.

Spanien: Ebola-Patientin auf Weg der Besserung

Der spanischen Ebola-Patientin geht es nach Angaben aus Medizinerkreisen besser. Der Gesundheitszustand der Krankenschwester habe sich über Nacht deutlich verbessert, hieß es am Samstag aus Krankenhauskreisen in Madrid. Sie sei bei Bewusstsein und könne sprechen. Die 44 Jahre alte Krankenpflegerin Teresa Romero ist der erste Mensch, der sich in Europa mit dem Ebolavirus infiziert hat.

Sie arbeitete in der Klinik Carlos III., in der im August und September zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola starben. Mit der gefährlichen Seuche infizierte sie sich ersten Erkenntnissen zufolge, als sie beim Ablegen ihrer Schutzkleidung ihr Gesicht unbeabsichtigt mit einem infizierten Arbeitshandschuh berührte.

Im Zusammenhang mit der Erkrankung der Krankenschwester wurden am Freitag drei weitere Menschen zur Beobachtung ins Spital eingeliefert worden. Sie zeigten zwar bisher keine Symptome, könnten aber Kontakt zu der Frau gehabt haben, so der von der Regierung eingesetzte Ebola-Krisenstab. Damit stehen nun insgesamt 17 Menschen in der Klinik unter Quarantäne.

Großbritannien simuliert Ausbruch

In Großbritannien wird am Samstag landesweit ein Ausbruch der Krankheit Ebola simuliert. Auf diese Weise soll getestet werden, ob das Gesundheitssystem einer solchen Situation Herr werden kann. "Es ist entscheidend, dass wir unsere Antworten auf einen möglichen Ausbruch an einer möglichst realen Situation testen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in London.

An der Übung sollen neben Ärzten, Rettungskräften und Krankenhauspersonal auch Schauspieler beteiligt sein, die Kranke spielen werden. Auch Politiker wollen sich an der achtstündigen Aktion beteiligen. Gesundheitsminister Jeremy Hunt wird eine simulierte Sitzung des britischen Sicherheitskabinetts leiten. Die Übung hatte Premierminister David Cameron angeordnet.

Der Regierungschef war unter Druck geraten, weil die Entscheidung, an den Flughäfen Gatwick und Heathrow sowie am Eurostar-Zugterminal in London Ebola-Befragungen einzuführen, auf heftige Kritik stieß. Die Flughäfen erklärten, sie hätten keinerlei Instruktionen bekommen. Gesundheitsexperten betonten, die Kontrollen seien "völlige Zeitverschwendung".

USA verschärfen Kontrollen am Flughafen

Die USA haben indes mit der verschärften Kontrolle von Reisenden aus westafrikanischen Ebola-Gebieten begonnen. Am New Yorker Flughafen John F. Kennedy erfassten die Behörden am Samstag erstmals im großen Umfang mit speziellen Strahlungsthermometern zur berührungslosen Fiebermessung die Körpertemperatur von Passagieren aus Guinea, Sierra Leone und Liberia.

Außerdem hielten sie Fragebögen bereit, um festzustellen, ob die Reisenden Kontakt zu Menschen hatten, die an der häufig tödlich verlaufenden Krankheit litten. Die USA beschlossen die Maßnahmen, nachdem der erste in den USA mit Ebola diagnostizierte Patient gestorben war. In den kommenden Tagen sollen die Kontrollen auch am zweiten New Yorker Flughafen in Newark sowie den Drehkreuzen in Washington, Chicago und Atlanta eingeführt werden. Nahezu alle Passagiere aus den betroffenen westafrikanischen Staaten reisen über diese Flughäfen in die USA ein.

Der Fall des inzwischen verstorbenen Patienten in den USA sowie einer erkrankten Pflegerin in Spanien schürten Sorgen, dass sich die Krankheit über Westafrika hinaus ausbreiten könnte. Dies hatte Forderungen nach erhöhten Sicherheitsvorkehrungen nach sich gezogen.

(APA/dpa)

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