Von Ebola geheilte Krankenschwester bei Obama

US-Präsident Barack Obama umarmt die vom Ebola-Virus geheilte Krankenschwester Nina Pham im Weißen Haus.
US-Präsident Barack Obama umarmt die vom Ebola-Virus geheilte Krankenschwester Nina Pham im Weißen Haus.(c) APA/EPA/Olivier Douliery / POOL
  • Drucken

Auch ihre Kollegin hat das Virus überwunden, muss aber noch im Krankenhaus bleiben. In New York wurde allerdings ein neuer Ebola-Fall bekannt.

Die beiden mit dem Ebola-Virus infizierten US-Krankenschwestern sind geheilt. Nina Pham konnte die Klinik der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) in einem Vorort von Washington am Freitag verlassen, anschließend wurde sie von Präsident Barack Obama im Weißen Haus empfangen.

Amber Vinson war laut ihrer Familie bereits am Mittwoch für virenfrei erklärt worden, nun bestätigte das Krankenhaus in Atlanta diesen Befund.

"Ich schätze mich glücklich und gesegnet, heute hier zu stehen", sagte Pham vor Journalisten. Die 26-jährige Krankenschwester lächelte, als sie die Klinik in Bethesda verließ. Anthony Fauci, Leiter des zu den NIH gehörenden Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, erklärte, dass Pham "keine Spuren" des Ebola-Virus mehr in sich trage. Das Weiße Haus veröffentlichte ein Foto, auf dem Obama die geheilte Krankenschwester im Oval Office umarmt.

Pham und Vinson hatten sich angesteckt, als sie den mittlerweile verstorbenen Ebola-Patienten Thomas Eric Duncan in einem Krankenhaus im texanischen Dallas gepflegt hatten. Duncan hatte sich in seiner Heimat Liberia infiziert. Das Virus wurde bei ihm aber erst festgestellt, nachdem er Ende September zu einem Familienbesuch nach Texas gereist war.

Vinson bleibt noch in der Klinik

Am 8. Oktober erlag Duncan der Krankheit. Am 12. Oktober wurde dann bekannt, dass Pham positiv auf den Erreger getestet wurde. Drei Tage später bestätigten die Behörden Vinsons Fall. Nach einer Ansteckung können bis zu 21 Tage vergehen, ehe erste Symptome wie Fieber und Übelkeit auftreten.

Das auf Ebola spezialisierte Krankenhaus der Emory Universität in Atlanta im Bundesstaat Georgia erklärte die 29-jährige Vinson am Freitag offiziell für geheilt. "Bei Tests wurde das Virus in ihrem Blut nicht mehr festgestellt", hieß es in einer Mitteilung. Ein Datum für Vinsons Entlassung aus der Klinik stehe allerdings noch nicht fest.

Die US-Seuchenkontrollbehörde CDC machte einen Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen für die Übertragungen des Virus im Krankenhaus Texas Health Presbyterian in Dallas verantwortlich. Die genauen Umstände waren aber weiter unklar. Offenbar gab es Probleme mit der Schutzkleidung. Ebola wird durch Körperflüssigkeiten übertragen.

De Blasio: "Keinen Grund, alarmiert zu sein"

Die Erleichterung über die beiden geheilten Krankenschwestern wurde von einem neuen Ebola-Fall in New York getrübt. Bürgermeister Bill de Blasio hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass ein Arzt positiv auf das Virus getestet wurde. Der 33-jährige Craig Spencer war für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen im westafrikanischen Guinea im Einsatz gewesen und vor einer Woche nach New York zurückgekehrt. Der Mann lag auf der Isolierstation des Bellevue Hospital Center, sein Gesundheitszustand war stabil.

De Blasio warnte bei einer Pressekonferenz am Freitag vor einer Panik. "Es gibt keinen Grund, alarmiert zu sein", sagte der Bürgermeister. "Wir sind voll vorbereitet, mit Ebola umzugehen." Seuchenexperten in Schutzanzügen versiegelten die Wohnung des Ebola-Patienten im Stadtteil West Harlem. Spencers Verlobte und zwei Freunde, die mit dem Arzt in engem Kontakt waren, wurden unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben der Behörden zeigten sie keinerlei Symptome.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich in diesem Jahr bereits knapp 10.000 Menschen mit Ebola infiziert, fast 4900 von ihnen starben. Am stärksten betroffen von der Epidemie sind Liberia, Guinea und Sierra Leone.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

UNICEF: 2014 war ein Katastrophenjahr für Kinder
Weltjournal

UNICEF: 2014 war ein Katastrophenjahr für Kinder

Mehr als 15 Millionen Kinder leiden in den größten aktuellen Krisenherden in Irak, Syrien, Gaza, Ukraine, Südsudan und Zentralafrikanische Republik unter extremer Gewalt, Zerstörung und Vertreibung.
Ein US-Soldat trainiert Personal in einem Ebola-Behandlungszentrum in Monrovia.
Weltjournal

Ebola: "Ärzte ohne Grenzen" kritisiert langsame Hilfe

Die Finanzierung von Behandlungszentren sei nicht ausreichend. Bei konkreten Maßnahmen wie der Personalsuche werde die Bevölkerung alleine gelassen.
Weltjournal

Das Leben nach dem Ebola-Einsatz

Knapp 5700 Menschen sind bisher vor allem in Sierra Leone, Guinea und Liberia der Ebola-Epidemie zum Opfer gefallen. Wie ergeht es internationalen Helfern nach ihrer Rückkehr?
Symbolbild: Impfung
Weltjournal

Impfstoff gegen Ebola: Forscher melden ersten Erfolg

In einer ersten Phase sollen die 20 gesunden Testpersonen positiv auf den Stoff reagiert und die für Ebola nötigen Antikörper entwickelt haben.
Ebola: US-Pharmariese erwirbt Rechte an Impfstoff
Weltjournal

Ebola: US-Pharmariese erwirbt Rechte an Impfstoff

Der Pharmakonzern Merck & Co will zu Jahresbeginn mit großen klinischen Studien beginnen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.