Schneesturm? "In Wisconsin nennen wir das Montag"

Sturmtief "Stella" braut sich vor der US-Ostküste zusammen.
Sturmtief "Stella" braut sich vor der US-Ostküste zusammen.(c) APA/AFP/NOAA-NASA GOES Project/HANDOUT (HANDOUT)
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Schneesturm "Stella" soll der US-Ostküste viel Neuschnee bringen. Meteorologen und Politiker warnen vor dem "lebensgefährlichen" Sturm. In sozialen Netzwerken setzt man auf Humor.

Mit Schnee und heftigem Wind ist ein Wintersturm über den Nordosten der USA hinweggezogen. Der Sturm fiel allerdings deutlich weniger heftig aus als zunächst erwartet. Meteorologen hatten bis zu 50 Zentimeter Schnee für die Millionenmetropole New York vorhergesagt, stuften die Prognose aber am Dienstag in der Früh auf bis zu 15 Zentimeter herunter.

"Der Sturm bleibt näher an der Küste und warme Luft wird hereingebracht", sagte Joe Pollina vom Nationalen Wetterdienst der "New York Times". "Der Schnee wird zu Matsch, ein Winter-Mix, der die Gesamtschneehöhen sinken lässt."

Auch in den Neuengland-Staaten sowie Teilen von New Jersey, Pennsylvania, Ohio, West Virginia, Maryland und Delaware schneite es - im Norden teils etwas heftiger, im Süden teils etwas weniger heftig.

Auch Flug Wien-New York gestrichen

Bis Dienstag wurden mehr als 6800 Flüge gestrichen. Betroffen sind vor allem die Flughäfen von New York, Boston, Baltimore, Washington und Philadelphia, wie der Flugdienst FlightAware mitteilte. Auch der AUA-Flug von Wien nach New York mit Ankunft am JFK-Airport musste am Dienstag entfallen. Als Konsequenz findet auch der Rückflug mit Planankunft in Wien am Mittwoch nicht statt. Das dürften allerdings die einzigen Flüge der AUA in die USA sein, die betroffen sind in dieser Woche.

Wegen des Sturms musste auch das erste Treffen von US-Präsident Donald Trump mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verschoben werden. In Connecticut verhängte der Gouverneur ein Reiseverbot für den gesamten Bundesstaat.

Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio rief für die 8,4-Millionen-Einwohner-Metropole den Notstand aus - etwa ein halber Meter Neuschnee soll fallen. Unnötige Wege sollten vermieden werden, appelliert der Bürgermeister an die New Yorker, damit dei Straßen frei bleiben könnten. Die UNO gab bekannt, ihr Hauptquartier in New York am Dienstag geschlossen zu lassen. Wall-Street-Mitarbeiter wollten von zu Hause aus arbeiten. In der Hauptstadt Washington droht nach Behördenangaben ein Großteil der berühmten Kirschblüte angesichts des Kälteeinbruchs einzugehen.

Humorvolle Reaktion auf Panikmache

In sozialen Medien werden die Sturmwarnungen nicht vollkommen ernst genommen. In der Vergangenheit kam es in der Region New York öfter zu Warnungen vor Stürmen, die dann abgesehen von einigen Zentimetern Neuschnee relativ unspektakulär durch das Land fegten. Auch Bewohner kälterer US-Bundesstaaten machen sich über die massiven Warnungen lustig. "Unterdessen, hier in Wisconsin nennen wir das einfach Montag", schreibt etwa eine Nutzerin aus dem nördlicheren US-Bundesstaat. Und so wird der Sturm bzw. die Panikmache davor unter dem Stichwort #snowmageddon2017 auch fleißig durch den Kakao gezogen.

(APA/AFP/Red.)

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