„Urahn“ der Osmanen wandert wieder

Ankara ließ das Grab von Süleyman Schah evakuieren.

Ankara. Er gilt als Urahn der Osmanen und seine Grabstätte geriet in die Wirren des syrischen Bürgerkrieges. Aus Angst, dass die Schergen des sogenannten Islamischen Staates (IS) das Grab des Süleyman Schah plündern könnten, hatte die türkische Regierung 2015 den „Umzug“ vom Euphrat-Fluss in der Provinz Aleppo in den Norden angeordnet, nahe der Stadt Kobane an der türkischen Grenze. Dort soll die Grabstätte aber nicht mehr länger bleiben, sagte der türkische Premier Binali Yıldırım. Da der IS nicht mehr in der Region Aleppo wütet, sollen die Särge wieder an den Euphrat zurück.

In den frühen 1970er-Jahren wurde die Grabstätte wegen Überflutungsgefahr am Assad-See schon einmal verlegt.

Ob Süleyman Schah (1178-1236), ein oghusischer Stammesführer, tatsächlich der Großvater von Osman I. war, dem Gründer der Dynastie, bezweifeln Historiker. Die Verbindung zu den Osmanen könnte im Nachhinein konstruiert worden sein. Er genießt in der Türkei ein hohes Ansehen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2017)

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