Westjordanland: Prozess um 17-Jährige vertagt

Ahed Tamimi steht mit ihrer Mutter Nariman vor Gericht. Der Jugendlichen werden auch Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte in weiteren Fällen sowie ein Aufruf zu Anschlägen vorgeworfen.
Ahed Tamimi steht mit ihrer Mutter Nariman vor Gericht. Der Jugendlichen werden auch Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte in weiteren Fällen sowie ein Aufruf zu Anschlägen vorgeworfen.(c) APA/AFP/THOMAS COEX
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Teenager schlug einen Soldaten - und wird von den Palästinensern als Heldin gefeiert.

Ofer/Jerusalem. Vor laufender Kamera schlägt die 17-jährige Palästinenserin Ahed Tamimi auf den Soldaten ein. Sie tritt ihn und verpasst ihm einen Fausthieb. Während arabische Medien Tamimi als Symbolfigur des Widerstands feiern, sieht Israel sie als Provokateurin: Am gestrigen Dienstag musste sich Tamimi vor einem israelischen Militärgericht verantworten. Der Prozess wurde auf Mitte März vertagt.

Ahed Tamimi steht mit ihrer Mutter Nariman vor Gericht. Der Jugendlichen werden auch Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte in weiteren Fällen sowie ein Aufruf zu Anschlägen vorgeworfen. Die Frauen waren im Dezember nach einem Vorfall in ihrem Dorf Nabi Saleh nahe Ramallah festgenommen worden. Auf dem Video, das sich schnell im Internet verbreitete, war zu sehen, wie Tamimi, ihre Mutter und eine Verwandte die Konfrontation mit zwei israelischen Soldaten suchen.

300 Minderjährige in Haft

Ihre israelische Anwältin Gaby Lasky sagte vor Prozessbeginn, das israelische Gerichtssystem sei ungerecht Palästinensern gegenüber. Das Militärgericht sei ein „Besatzungsgericht“, das Palästinenser dafür bestrafe, dass sie sich gegen die Besatzung wehrten. Derzeit befinden sich laut Menschenrechtsorganisationen mehr als 300 minderjährige Palästinenser in israelischer Haft. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2018)

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