Müllinsel im Pazifik 19 Mal so groß wie Österreich

ENVIRONMENT-SCIENCE-OCEANS-PACIFIC
ENVIRONMENT-SCIENCE-OCEANS-PACIFICAPA/AFP/Ocean Cleanup/HANDOUT
  • Drucken

Noch viel mehr Plastik als bisher angenommen schwimmt im Pazifik, zeigt eine neue Studie. Der größte Müllstrudel ist bis zu 16 Mal größer als angenommen. Er hat eine Fläche von rund 1,6 Millionen Quadratkilometern.

Ein internationales Forscherteam hat Flugzeugbilder vom "Great Pacific Garbage Patch" ausgewertet, dem größten Müllstrudel im Meer zwischen Hawaii und Kalifornien. Dabei haben sie mehr als eine Million Plastikproben aus dem Pazifik untersucht. Und errechnet, dass die Müllhalde im Ozean sich über eine vier- bis 16-mal größere Fläche ausbreite als bisher angenommen: nämlich auf rund 1,6 Millionen Quadratkilometern. Das ist mehr als 19 Mal die Fläche von Österreich. Mindestens 79.000 Tonnen Plastik enthalte der Strudel.

Plastikmüll in den Meeren verdichtet sich besonders in gewissen Driftströmungswirbeln. Der Nordpazifikwirbel (englisch North Pacific Gyre) erhielt deswegen den Beinamen Great Pacific Garbage Patch - Großer Pazifikmüllfleck. Er wird gerne als Fleck bezeichnet - auch in dieser in der Zeitschrift "Scientific Reports" veröffentlichten Studie der niederländischen Ocean Cleanup Foundation. Tatsächlich ist er keine Müllinsel in Form einer geschlossenen Masse, sondern ein Areal mit hoher Mülldichte.

Alte Fischernetze machen fast die Hälfte des Mülls aus. Deshalb sei der Müll auch eine große Gefahr für Fische, Schildkröten und andere Meeresbewohner, betonen die Forscher. Sie gehen davon aus, dass unter anderem der Tsunami in Japan im Jahr 2011 zur Ausbreitung des Plastikmülls beigetragen hat.

Einer 2015 veröffentlichten Studie der Zeitschrift "Science" zufolge gelangten allein im Jahr 2010 rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane.

(apa/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.