Immer mehr Österreicher interessieren sich für Pornos mit Flüchtlingen

Die Suchanfragen nach „Refugee Porn“ steigen enorm, wie eine Zeitungsrecherche zeigt. Außer in Österreich ist das Phänomen auch in Ungarn und Deutschland zu beobachten.

Mit der steigenden Anzahl von Flüchtlingen nimmt auch das Interesse an Sex mit ihnen in Europa zu. Dieses eindeutige Ergebnis erbrachten Recherchen der deutschen Zeitung "Die Zeit". Und zwar auf Grundlage von Statistiken zu Suchanfragen auf der Pornoplattform "xHamster", die von den Journalisten gemeinsam mit Statistikexperten und Sexualwissenschaftlern ausgewertet wurden.

Auch auf anderen Plattformen zeige sich das Phänomen, dass seit 2015 häufiger nach solchen Inhalten gesucht wird, berichtet "Die Zeit". Konkret geht es etwa um Anfragen zu pornografischen Filmen, bei denen geflüchtete Frauen beim Sex gezeigt werden. Es gehe vorwiegend um heterosexuelle Pornografie, die mit dem Motiv der mysteriösen, fremden Frau spiele, die von weißen Männern verführt und dominiert werde.

Die Recherche fokussierte vor allem auf Deutschland, bezog aber auch andere Staaten mit ein. Und da zeigte sich, dass sich das Phänomen vor allem in Österreich und Ungarn beobachten ließ.

Die Statistik zeigt den Trend

Die Statistik spricht eine klare Sprache. So habe in Österreich, Transitland für viele Geflüchtete im Dezember 2017, die entsprechende Zahl der einschlägigen Suchanfragen um 195 Prozent zugenommen. Auffällig sei, dass auch vor und während der österreichischen Parlamentswahlen im Oktober 2017 die Nachfrage um 174 Prozent gestiegen sei.

In Ungarn wiederum, wo im Sommer 2015 viele Geflüchtete gestrandet waren, habe die Zahl der Suchanfragen im September 2015 um 151 Prozent zugenommen. „In beiden Ländern wohnen deutlich weniger Menschen als in Deutschland, dennoch wird dort pro Monat zehntausendfach nach 'Refugee' auf Pornoseiten gesucht“, schreibt die „Zeit Online“. Es gebe offenbar einen Konnex zwischen politischer Polarisierung und dem Konsum von Pornografie.

Polen und Großbritannien

In Deutschland werde in Spitzenzeiten pro Monat bis zu 800.000 Mal nach "refugee porn" auf der Seite von xHamster gesucht, heißt es in dem Bericht. „Im Vergleich zum Gesamttraffic auf xHamster.com machen 800.000 Suchanfragen pro Monat lediglich bis zu 0,18 Prozent der Klicks aus“, schreibt „Zeit Online“: „Für einen von Erotik weit entfernten Suchbegriff wie "Refugee" sind 800.000 Anfragen aber wiederum eine beachtliche Zahl.“ 

Im Übrigen zeigt sich der Trend auch außerhalb der genannten Staaten in Europa. In Polen etwa habe es einen Anstieg von 207 Prozent gegeben, in Großbritannien gewann "Refugee Porn" vor der Brexit-Abstimmung an Beliebtheit.

(red.)

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