NS-Gräuel: Die Spuren des Vaters in Mauthausen

Mary Romney zu Besuch in Wien. Ihr Vater, Lionel, war ein KZ-Häftling. Seiner Tochter erzählte er von den Gräueln.
Mary Romney zu Besuch in Wien. Ihr Vater, Lionel, war ein KZ-Häftling. Seiner Tochter erzählte er von den Gräueln. (c) Stanislav Jenis
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Lionel Romney war knapp ein Jahr lang im KZ gefangen, er war einer der wenigen Schwarzen. Die Amerikanerin Mary Romney arbeitet die Geschichte ihres Vaters in Buchform auf.

Wien. Mary Romney schaffte es nicht, die Gedenkstätte Mauthausen zu betreten. Stundenlang hielt sie sich vor dem Eingang auf, im Besucherzentrum, im Café, im Buchladen. Sie suchte nach Ausreden, warum sie da jetzt doch nicht hineingehen könne. Wenige Jahre zuvor war Romneys Vater, Lionel, in den USA verstorben. „Zwischen seinem Tod und meinem Besuch in Mauthausen konnte ich nicht über seine Vergangenheit sprechen, ohne zu weinen“, sagt Mary Romney. Schließlich betrat sie die Gedenkstätte. Dann wieder. Fast zwei Wochen lang, jeden Tag. Diese Besuche hätten sie etwas geheilt. Etwas getröstet.

Lionel Romney war ab Juni 1944 bis zur Befreiung des Konzentrationslagers knapp ein Jahr lang Häftling in Mauthausen, einer von nur sehr wenigen Schwarzen. „Er war ein Kuriosum“, sagt seine Tochter, „außerdem sprach er mehrere Sprachen. Das dürfte ihm das Leben gerettet haben.“

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