Das blaue Gold ist Lebenselixier und Konflikttreiber zugleich. In vielen Weltgegenden sind Wasserkrisen unausweichlich. Bevölkerungswachstum, Klimawandel und neue Ernährungsgewohnheiten strapazieren die Vorräte.
Mit ledernen Schuppen, platt, ohne Glanz liegt er da. Eins geworden mit dem von Dürre aufgebrochenen Sand unter ihm. Ein Fisch als Mahnmal der Trockenheit. „Business as usual“, schreibt die Welternährungsorganisation (FAO), könne sich die Welt nicht mehr leisten. Eine Krise bahne sich an. Im Zentrum ein Rohstoff, der allzu oft als unversiegbar wahrgenommen wird: Wasser.
Bis 2050 soll die Erdbevölkerung auf bis zu zehn Milliarden ansteigen. Gibt es genug Land, Wasser und menschliche Kapazitäten, um immer mehr Erdenbürger mit ausreichend Nahrung zu versorgen, fragte die UN-Organisation in einem Bericht. Die Antwort: Es sei möglich, die Lebensmittel zu produzieren – aber wahrscheinlich, dass Konsum, Umweltzerstörung und Klimawandel vielerorts zu einer Wasserkrise führen werden. Nur durch Rückbesinnung auf grüne Infrastruktur statt Beton und Stahl könne der Wettbewerb um Frischwasserressourcen nachhaltig geregelt werden.
Wasserstress auf der halben Welt? Der Wasserverbrauch wird jährlich um ein Prozent zunehmen, sagt die FAO. Etwa, weil die Menschheit sich immer wasserintensiver ernährt. Große Faktoren sind Fleisch und Kaffee. So ist es die Landwirtschaft, die weltweit einen Großteil der Wasserressourcen absaugt. Auch die Erderwärmung spielt mit. Feuchte Klimazonen werden immer feuchter, trockene Gegenden immer trockener. In 30 Jahren könnte fast jeder zweite Erdbewohner in einer Region wohnen, die zumindest für einige Monate unter „Wasserstress“ leidet, in der also Landwirtschaft, Industrie und Bewohner 80 Prozent des verfügbaren Wassers verbrauchen, so die UNO.