Die vergessenen Flüchtlinge im Herzen Afrikas

Überleben unter schwierigen Bedingungen: Flüchtlingssiedlung im Südtschad.
Überleben unter schwierigen Bedingungen: Flüchtlingssiedlung im Südtschad.European Commission (Dominique Catton)
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In der Zentralafrikanischen Republik tobt ein brutaler Bürgerkrieg. Zehntausende Menschen haben sich in den Tschad in Sicherheit gebracht. Dort kämpfen sie täglich ums Überleben.

Nicola Bertin kann sich noch genau an den Tag erinnern, an dem er alles verloren hat: seine Häuser, seine Felder, seine Heimat. „Es wurde für uns immer gefährlicher“, berichtet der 62-Jährige. „Wir konnten nicht mehr bleiben.“ Erst hatten die bewaffneten Milizen die Hirten überfallen, die mit ihrem Vieh in der Region umherzogen. „Sie raubten ihnen die Rinder. Als sie bei den Hirten nichts mehr holen konnten, kamen sie zu uns.“ Immer wieder attackierten die Milizen das Dorf Marcunda. Sie töteten, plünderten, setzten die Häuser in Brand. „Sie ermordeten meinen jüngeren Bruder“, klagt Nicola Bertin. „So viele von uns haben sie umgebracht.“

Am 28. März floh er schließlich mit seiner Familie und seinen Nachbarn aus Marcunda in der Zentralafrikanischen Republik. Sie schlugen sich ins Nachbarland Tschad durch. Dort leben sie jetzt in einer Flüchtlingssiedlung in Gon im Südtschad, 35 Kilometer von der Grenze entfernt. Dutzende Zelte des Flüchtlingshochkommissariats UNHCR reihen sich hier aneinander – wie ein weißes Muster, das auf den braunen, mit hellgrüner Vegetation bedeckten Boden gelegt worden ist.

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