Thailand: Elfter Bub aus Höhle befreit

APA/AFP/YE AUNG THU
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Ein Spieler der Mannschaft und sein Fußballtrainer sitzen noch in der Höhle fest. Zuletzt soll der Jüngste der Truppe gerettet worden sein. Auch Retter sind noch eingeschlossen.

In Thailand sind laut einem TV-Bericht nun fast alle Buben aus der überfluteten Höhle gerettet. Das thailändische Fernsehen berichtete am Dienstag, dass ein elftes Kind von Spezialtauchern ins Freie gebracht worden sei. Dabei soll es sich um den Jüngsten der Fußball-Jugendmannschaft handeln, der erst elf Jahre alt ist

Damit wären aus dem Team dann nur noch ein Spieler sowie der 25 Jahre alte Betreuer in der Höhle. Die dritte und möglicherweise letzte große Rettungsaktion läuft seit Dienstag 10.08 Uhr Ortszeit (5.08 Uhr MESZ).

Als Ziel gab Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn aus, bis zum Abend alle Eingeschlossenen herauszuholen. An dem neuen Rettungseinsatz - dem dritten mittlerweile - sind mindestens 19 Spezialtaucher begleitet, die meisten aus dem Ausland. Nach Angaben des Gouverneurs wird er möglicherweise länger dauern als an den ersten beiden Tagen. Grund dafür sei, dass neben den drei Eingeschlossenen auch vier Retter aus der Höhle geholt werden müssten. Darunter ist auch ein Mediziner, der in der Höhle ausharrte, um im Notfall Erste Hilfe leisten zu können.

Der Weg nach draußen beträgt fast vier Kilometer. Seit Sonntag gelang es den Tauchern nach und nach, acht Burschen in Sicherheit zu bringen. Die Rettungsaktion ist auch ein Kampf gegen die Zeit. Am Dienstag setzte in der Region an der Grenze zu Myanmar wieder heftiger Regen ein. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison. Befürchtet wird, dass durch den Regen das Wasser in der Höhle schnell steigen könnte, so dass die Hilfsaktion abgebrochen werden muss.

Das Drama dauert bereits seit dem 23. Juni. Das Team aus zwölf Buben und einem erwachsenen Betreuer war bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non von den Wassermassen überrascht worden. Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn versicherte am Montagabend, alle acht bisher Geretteten seien "sicher und gesund".

Ärzte: "Minderschwere Lungen-Infekte"

Die behandelnden Ärzte in einem Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai berichteten am Dienstag von "minderschweren Lungen-Infekten" bei zwei Kindern. Insgesamt seien die jungen Fußballer jedoch bei guter Gesundheit. Keiner habe Fieber. Die ersten vier durften auch schon ihre Familien sehen. Alle acht sollen jedoch eine weitere Woche zur Beobachtung in der Klinik bleiben.

Mini-U-Boot zu Publicity-Zwecken?

Unterdessen stellte der milliardenschwere Unternehmer Elon Musk den Höhlenrettern vor Ort ein neu entwickeltes Mini-U-Boot zur Verfügung. Der 47-Jährige berichtete im Kurznachrichtendienst Twitter, dass er inzwischen selbst in dem Höhlenkomplex sei. Das U-Boot wurde auf den Namen "Wild Boar" ("Wildschwein") getauft. So heißt auch das Fußballteam. Das Angebot nahmen die Taucher bislang nicht in Anspruch. Musk hatte dafür auch Kritik geerntet. Viele warfen ihm vor, Publicity machen zu wollen.

Nach Angaben von Musk handelt es sich um ein winziges U-Boot in Kindergröße. Es sei leicht genug, um von zwei Tauchern getragen zu werden, äußerst robust und überdies klein genug, um durch enge Lücken zu kommen. Ein Insasse müsse nicht schwimmen oder mit Sauerstoffflaschen umgehen können. Musk veröffentlichte ein Video, in dem Taucher das U-Boot in einem Pool in Los Angeles testen.

Rettungsaktion auf einen Blick

Die Rettung des Fußballteams ist sehr gefährlich. An manchen Stellen ist der Weg so eng, dass die Taucher ihre Atemluft-Flaschen abschnallen müssen. Darüber hinaus kann man im Wasser kaum sehen. Bei der Vorbereitung der Mission ertrank am Freitag ein erfahrener thailändischer Taucher. Jetzt nehmen jeweils zwei Retter die Burschen, von denen kein einziger richtig tauchen kann, ins Schlepptau. Alle tragen Taucheranzüge und sind mit Taucherbrillen ausgerüstet. Die Profis versorgen sie mit Luft.

Insgesamt sind mehr als tausend Retter beteiligt. Das Kernteam besteht aus 18 Spezialtauchern, davon der größte Teil aus Ländern wie Australien und Großbritannien.

(APA/dpa/AFP)

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