Hurrikan "Florence": Meterhohe Sturmfluten an Südostküste der USA

Menschen stapfen auf einer überschwemmten Straße in der Stadt New Bern im US-Bundesstaat North Carolina.
Menschen stapfen auf einer überschwemmten Straße in der Stadt New Bern im US-Bundesstaat North Carolina.Eudardo Munoz
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Die ersten Sturmfluten ergießen sich über die Küste - bald dürften fünf Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen sein.

Noch ist er nicht angekommen an der Küste der USA, aber heftiger Regen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern haben in den vergangenen Stunden den Hurrikan "Florence" an der US-Ostküste angekündigt. Als eine der ersten Gegenden wurde der Nationalpark Outer Banks im US-Staat North Carolinagetroffen, er liegt auf einer dem Festland vorgelagerten Insel. Auch New Bern hat eine Sturmflut getroffen. Flüsse traten über die Ufer, Uferstraßen wurden überspült. In etlichen Haushalten fiel bereits der Strom aus. US-Medien haben den Hurrikan schon vor seiner Ankunft mit Wirbelstürmen wie "Katrina" verglichen, der 2005 die Südstaaten verwüstet hat.

Das Zentrum des Sturms dürfte noch lange über der Küstenregion bleiben. Denn nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami bewegt sich der Wirbelsturm extrem langsam mit nicht einmal zehn Kilometern pro Stunde auf die Küstenregion um die Stadt Wilmington in North Carolina zu. Bis zu vier Tage dürften die Wassermassen sich also in der Küstenregion ergießen: von oben als heftiger Regen, vom Ozean in Form von Sturmfluten. In der Nähe der Stadt nahm der Stromversorger Duke Energy ein Kernkraftwerk vorsorglich vom Netz.

Fünf US-Staaten rufen Notstand aus

Insgesamt fünf Millionen Menschen im gesamten Südosten der USA könnten letzlich von den Überschwemmungen betroffen sein, so die Behörden. Hunderttausende haben bereits am Donnerstag ihre Wohnungen verlassen. Einige harren noch auf den Inseln aus, versuchen die kommenden Tage mit Notstromaggregaten und Vorratshaltung zu überstehen. In der Hauptstadt Washington wurden wichtige politische Entscheidungen im Senat und im Abgeordnetenhaus verschoben. fünf US-Staaten - Georgia, South Carolina, North Carolina, Virginia und Maryland - sowie der District of Columbia um die Hauptstadt Washington haben den Notstand ausgerufen. 

Der Strom in betroffenen Gebieten könnte sogar für Wochen ausfallen. "Wir müssen damit rechnen, dass 75 Prozent unserer Kunden ohne Elektrizität sind", sagte der North-Carolina-Chef von Duke Energy, David Fountain. Die Stromversorger haben Tausende Spezialkräfte aus vielen Teilen der Vereinigten Staaten in die Region entsandt, um nach dem Einsturz von Strommasten die Versorgung wiederherzustellen.

Hurrikans werden nach ihrer Windgeschwindigkeit in fünf Kategorien eingeteilt. "Florence" war in den vergangenen Tagen zunächst zu einem Hurrikan der Stärke 4 angewachsen, der zwischenzeitlich Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde aufwies. Am Mittwoch ließ er bereits an Stärke nach, rutschte dann in die Kategorie 3 und danach weiter auf die Stärke 2.

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