Notunterkünfte für über 1000 mit Autos eingeschneite Franzosen

Saint-Etienne in Zentralfrankreich wurde von ungwöhnlichen Schneemassen überrascht.
Saint-Etienne in Zentralfrankreich wurde von ungwöhnlichen Schneemassen überrascht.APA/AFP/JEAN-PHILIPPE KSIAZEK
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Nach dem plötzlichen Wintereinbruch gab es in Zentralfrankreich in manchen Regionen kein Weiterkommen. In Spanien sind Tausende Menschen ohne Strom wegen des Schnees.

Nach heftigem Schneefall in Zentralfrankreich und einem Verkehrskollaps haben mehr als 1.000 Menschen die Nacht zum Dienstag in Notunterkünften verbringen müssen. Zeitweise steckten mehr als 800 Autos auf blockierten Regionalstraßen fest, wie die Departements Haute-Loire und Loire am Dienstag mitteilten.

Einige Räumfahrzeuge kamen nur schwer durch, weil gestrandete Autofahrer ihre Wagen verlassen und Lastwagenfahrer Fahrverbote für Gebirgsstraßen ignoriert hatten. Auf mehreren Bahnstrecken in der Region Lyon war kein Zugverkehr möglich, meldete die französische Bahn. 11 000 Haushalte waren ohne Strom. Hunderte Helfer waren im Einsatz.

Schneefallgrenze auf 400 Meter gesunken

Wegen des verfrühten Wintereinbruchs hatten die Behörden zuvor die zweithöchste Warnstufe ausgerufen und Autofahrer aufgefordert, sich nur mit Winterausrüstung auf den Weg zu machen. Turnhallen wurden in Notunterkünfte verwandelt. Bei Minustemperaturen war die Schneefallgrenze am Abend auf 400 Meter gesunken, zugleich gab es kräftige Windstöße. Für Dienstag wurde etwas milderes Wetter vorhergesagt.

Landesweit galt am Dienstagmorgen noch eine Unwetterwarnung für 17 Departements, insbesondere wegen Eis und Schnee. In Südfrankreich warnten die Behörden vor heftigem Regen und Überschwemmungen. Auf Korsika begannen die Menschen, die Schäden eines heftigen Sturms vom Vortag zu beseitigen.

Kein Strom in Teilen Spaniens

Heftiger Schneefall und Unwetter haben auch in Spanien viele Regionen in Chaos gestürzt. Auf Menorca mussten rund 30.000 Haushalte aufgrund eines Tornados, der die Balearen-Insel am Wochenende heimgesucht hatte, am Dienstag bereits seit knapp 48 Stunden ohne Strom ausharren, wie die Regionalbehörden mitteilten.

Das Versorgungsunternehmen Endesa werde zur Behebung des Problems im Laufe des Tages rund 60 Generatoren installieren, hieß es. Im Nordwesten Spaniens sorgten arktische Luftmassen seit dem Wochenende für einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch und weiße Landschaften. Für Dienstag gab der Wetterdienst Aemet für 24 der 50 Provinzen des Landes die Alarmstufe Orange oder Gelb aus.

Viele Straßen und Autobahnen waren in den Autonomen Gemeinschaften Asturien und Galicien am Dienstag wegen des Schnees weiterhin unbefahrbar, eine wichtige Zugverbindung war seit Montag unterbrochen. Heftige Stürme hatten am Sonntag und Montag Bäume und Strommasten umgerissen. Zur Unterstützung der Räumungsarbeiten schickten die Streitkräfte rund 120 Angehörige der Militärischen Nothilfeeinheit UME. Die malerischen Winterlandschaften in Asturien konnten die Bewohner von rund 4.600 Häusern kaum genießen - sie waren am Dienstag laut Regionalbehörden weiter ohne Stromversorgung.

(APA/dpa)

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