Waldbrände in Kalifornien: Zahl der Vermissten steigt auf 631

Folgen des "Camp Fire" in Kalifornien
Folgen des "Camp Fire" in KalifornienAPA/AFP/JAVIER TOVAR
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Die Zahl der Todesopfer steigt auf 63 - es handelt sich um das tödlichste Feuer in der Geschichte des US-Bundesstaates. Vom Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig.

US-Präsident Donald Trump will am Samstag nach Kalifornien reisen, um sich mit Betroffenen der schweren Waldbrände zu treffen. Das teilte das Weiße Haus in der Nacht auf Freitag mit. In dem Westküstenstaat wüten seit der vergangenen Woche zwei große Brände.

Das "Camp"-Feuer im Norden hat nach neuesten Angaben mindestens 63 Menschen das Leben gekostet. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen in Kalifornien sind so viele Menschen bei einem Feuer in dem Bundesstaat gestorben. Die Zahl der Vermissten stieg unterdessen nach einer Neuauswertung aller Notrufe drastisch von rund 200 auf 631, wie der Sheriff von Butte County, Kory Honea, nach Angaben des Senders CNN am Donnerstagabend mitteilte.

Paradise vollkommen ausgebrannt

In der fast völlig abgebrannten Ortschaft Paradise ging am Donnerstag in den Häuserruinen die Suche nach Vermissten weiter. Hunderte von Helfern in weißen Schutzanzügen und speziell ausgebildete Spürhunde suchten in den Trümmern weiter nach möglichen sterblichen Überresten. Angehörige stellten DNA-Material zur Verfügung, um bei der Identifizierung von Überresten zu helfen. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Die Feuerwehrleute machten unterdessen Fortschritte, die Brände zu löschen. Die Flammen im Raum Paradise waren am Donnerstag nach Angaben der Behörden zu 40 Prozent eingedämmt.

Im Süden Kaliforniens, wo das "Woolsey"-Feuer nahe Malibu zwei Menschenleben forderte, konnten die Brände zu fast 60 Prozent umzingelt werden. Dort waren zwei Menschen in den Flammen umgekommen. Für Südkalifornien teilte der Nationale Wetterdienst mit, man hoffe, dass die Bedrohungslage an diesem Freitag abnehme. Beide Feuer haben zusammen Hunderte Quadratkilometer Wald und Tausende Häuser zerstört.

Cable-Car-Bahnen in San Francisco eingestellt

In vielen Teilen Kaliforniens waren die Auswirkungen der Katastrophen zu spüren. Die Behörden warnten vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. In San Francisco etwa wurde am Donnerstag der Betrieb der beliebten Cable-Car-Bahnen eingestellt. Statt der offenen Bahnen würde Busse eingesetzt, teilte die Verkehrsbehörde in einem Tweet mit.

(APA/dpa/Red.)

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