Gericht in Niedersachsen gibt Wolf zum Abschuss frei

APA/dpa/Bernd Thissen
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Nach wochenlangen Debatten darf ein Leitwolf erschossen werden. Er hatte nachgewiesen 40 Nutztiere gerissen.

Im 19. Jahrhundert galt er fast als ausgestorben, nun ist er nach Zentraleuropa zurückgekehrt: In Deutschland leben derzeit rund 1000 Wölfe in 73 Rudeln, in Österreich halten sich etwa 20 Tiere auf. Und das stellt die Menschen vor Herausforderungen. Die große Frage: Können die Menschen - und insbesondere die Nutztierhalter - lernen, mit dem Wolf zu leben?

In Deutschland ist in den vergangenen Wochen ein erbitterter Streit um den Leitwolf eines Rudels im Rodewald in Niedersachsen ausgebrochen: Das Umweltministerium hatte ihn im Jänner zum Abschuss frei gegeben. Die Tierschutzorganisation "Freundeskreis freilebender Wölfe" hatte dagegen Beschwerde vor Gericht eingelegt. Dem Rüden werden mehr als 40 Risse von Nutztieren zugeschrieben, darunter Ponys und Rinder. Er soll auch als wolfsicher geltende Zäune überwunden haben, um die Tiere zu reißen.

Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg beendete die Debatte am Freitag - vorerst - und gab das Tier zum Abschuss frei. Der Tod des Wolfes sei zur Abwendung eines erheblichen Schadens erforderlich, lautete die Argumentation. Doch die Auseinandersetzung könnte weitergehen: Bauern fordern, das gesamte Rudel zu töten. Erst am Donnerstag war in Schleswig-Holstein ein Wolf zum Abschuss freigegeben worden.

Zum Töten von Wölfen ist in Deutschland wegen des strengen Artenschutzes eine Sondergenehmigung nötig.

(APA/dpa)

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