Flugzeugabsturz: Trauer um drei verstorbene Jung-Ärzte

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Bei dem Unglück einer Maschine der Ethiopian Airlines kamen drei österreichische Mediziner im Alter von 30 und 31 Jahren ums Leben. Ein in Villach tätiger deutscher Pfarrer ist ebenfalls unter den Opfern.

Die drei österreichischen Todesopfer des Flugzeugabsturzes in Äthiopien von Sonntagfrüh waren Mediziner im Alter von 30 und 31 Jahren. Sie stammten aus Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten. Sie befanden sich laut Informationen der "Presse" auf Urlaub, als sich das Unglück ereignete.

In den betroffenen Krankenhäusern herrschte am Montag tiefe Trauer über die Verluste. Der 31-Jährige Niederösterreicher arbeitete am Landesklinikum Steyr als Arzt. Das Spital wurde am Vormittag schwarz beflaggt. Der junge Mann machte seit Herbst 2018 eine Facharztausbildung in dem Spital in Oberösterreich. "Die Betroffenheit in der Abteilung und im Haus ist groß. Der Kollege war erst seit kurzem bei uns tätig, war aber aufgrund seiner menschlichen Qualitäten schnell in das Team integriert und wurde im Haus und an der Abteilung sehr geschätzt", so der ärztliche Direktor Michael Hubich in einer Presseaussendung.

Ein weiteres Opfer, ein 30 Jahre alter Kärntner, stand kurz vor Abschluss seiner Facharztausbildung am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. "Die Nachricht vom plötzlichen Tod hat uns alle zutiefst erschüttert", schrieb Michael Trauner, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie am AKH, in einer Aussendung. "Sein persönlicher Einsatz und sein Wesen haben weit über die eigene Abteilung und über den Fachbereich hinaus gewirkt."

Auch im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz, wo der 31-jährige Oberösterreicher arbeitete, wurden am Montag schwarze Fahnen aufgezogen.

Blackbox gefunden, aber beschädigt

Ein deutscher Pfarrer, der seit dem Jahr 2000 in der evangelischen Gemeinde in St. Ruprecht bei Villach tätig war, kam ebenfalls bei dem Absturz ums Leben. Der 51-Jährige war im Auftrag des Weltkirchenrates unterwegs zur UNO-Umweltkonferenz in Nairobi, teilte der Evangelische Pressedienst für Österreich (epdÖ) am Montag mit. Der Geistliche hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Der evangelisch-lutherische Bischof Bünker zeigte sich in der Aussendung "tief betroffen und erschüttert".

Die Maschine der Ethiopian Airlines war Sonntagfrüh kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Keiner der 157 Passagiere und Crewmitglieder hat überlebt. Der Flugschreiber der Maschine vom Typ Boeing 737 Max 8 wurde am Montag gefunden. Er ist nach Angaben der Fluggesellschaft beschädigt worden. Es sei daher noch unklar, wie viele Informationen daraus zu gewinnen seien.

Flugschreiber enthalten unter anderem Aufzeichnungen der Flugdaten und der Cockpitgespräche, was für Ermittler sehr wichtig ist bei der Klärung der Unfallursache. Die Blackboxes sind so robust gebaut, dass sie normalerweise auch ein Unglück überstehen sollten.

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