Die irre Welt des Attentäters von Neuseeland

Kein Videospiel mit einem Ego-Shooter, sondern blutige Wirklichkeit: Der Massenmörder von Christchurch nahm das von ihm verübte Massaker an Muslimen in der Hauptmoschee mit einer Helmkamera auf.
Kein Videospiel mit einem Ego-Shooter, sondern blutige Wirklichkeit: Der Massenmörder von Christchurch nahm das von ihm verübte Massaker an Muslimen in der Hauptmoschee mit einer Helmkamera auf.Reuters
  • Drucken

Ein Australier ermordete in Christchurch 49 Muslime. Sein Hauptmotiv: Rassismus und blanker Hass auf muslimische Einwanderer.

Christchurch/Wien. Mitten in das Idyll Neuseelands am anderen Ende der Welt krachten am Freitagmittag die Salven aus Schnellfeuerwaffen. In Christchurch, der größten Stadt der Südinsel, drang ein rechtsextremer Terrorist in die Hauptmoschee der Stadt ein und begann auf die dort zum Freitagsgebet versammelten muslimischen Gläubigen zu schießen. Brenton Tarrant, so der Name des mutmaßlichen 28-jährigen Täters, erschoss dort 41 Menschen; in einem Gebetshaus im Vorort Linwood tötete er sieben weitere Menschen. Ein Opfer erlag später im Krankenhaus den schweren Schussverletzungen, 20 weitere Personen wurden schwer verletzt in Spitäler eingeliefert. Die neuseeländischen Sicherheitskräfte nahmen in Zusammenhang mit dem Massaker drei Verdächtige fest – einer von ihnen wird wegen Mordes angeklagt.

Beim Hauptverdächtigen Brenton Tarrant handelt es sich um einen Australier mit – nach eigenen Angaben – schottischen, irischen und englischen Wurzeln. Etwa zeitgleich mit der Terrorattacke ist im Internet ein 73-seitiges Manifest aufgetaucht, in dem Tarrant das Blutbad begründet. Sein Hauptmotiv ist eindeutig rassistisch: Sorge um die Herrschaft der weißen „Rasse“, Hass auf die muslimischen Einwanderer in westlichen Gesellschaften, Rache für die „Tausenden Europäer“, die bei islamistischen Terroranschlägen der vergangenen Jahre ihr Leben lassen mussten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Neuseeland: Polizei lobt nach Christchurch-Attentat Abgabe von 12.000 Waffen

Nach dem tödlichen Anschlag auf Moscheen kauft die Regierung halbautomatische Waffen zurück. Die Besitzer bekamen bisher knapp 13 Millionen Euro Entschädigung.
Prinz William in Christchurch
Royal

Prinz William lobt Muslime für Umgang mit Terror in Christchurch

Prinz William sei dankbar für das, was die muslimische Gemeinde der neuseeländischen Stadt Christchurch der Welt in den vergangenen Wochen vermittelt habe.
Prinz William mit Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern
Salon

Prinz William besucht Terror-Opfer in Christchurch

Zum Auftakt seines Neuseeland-Besuchs traf der britische Thronfolger mit Polizisten und Rettungskräften zusammen, die unmittelbar nach dem Anschlag geholfen hatten.
Ein Archivbild von den Momenten nach dem Anschlag in Christchurch am 15. März.
Außenpolitik

Neuseeland bietet Christchurch-Opfern dauerhafte Aufenthaltserlaubnis

Die neuseeländische Regierung will jenen Menschen, die beim Schussattentat in den Moscheen waren, "ein bisschen Gewissheit" geben.
Archivbild: Menschen bei der Übergabe einer Petition gegen halbautomatische Waffen vor dem neuseeländischen Parlament in Wellington.
Außenpolitik

Neuseeländisches Parlament beschloss strengeres Waffenrecht

Im Parlament gab es nur eine Gegenstimme gegen die Verschärfung. Halbautomatische Waffen werden verboten und müssen abgegeben werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.