Helikopterabsturz in Manhattan: Pilot hatte sich verirrt

Bei schlechtem Wetter stürzte ein Hubschrauber in New York auf einen Wolkenkratzer.
Bei schlechtem Wetter stürzte ein Hubschrauber in New York auf einen Wolkenkratzer.APA/AFP/JOHANNES EISELE
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Eine Person kam bei einer vermuteten Notlandung eins Hubschraubers auf einem Wolkenkratzer ums Leben. Sichere Plätze dafür gibt es im Zentrum New Yorks nämlich nicht.

Der Pilot des am Montag spektakulär auf einem Wolkenkratzer in New York abgestürzten Hubschraubers hat sich ersten Erkenntnissen zufolge bei Regen und Nebel verirrt. Er habe der Flugüberwachung kurz vor dem Absturz mitgeteilt, dass er zu seinem Startplatz zurückkehren wolle, aber nicht wisse, wo er sei, zitierte die "New York Times" am Mittwoch einen Ermittler.

Kurz danach stürzte der Hubschrauber auf ein Gebäude mitten in Manhattan. Der Pilot kam ums Leben. Zuvor hatte der Mann mit seinem Hubschrauber am Vormittag noch einen Passagier aus einem Vorort von New York an die Ostseite Manhattans gebracht. Ermittler untersuchten am Mittwoch weiter das Wrack des Helikopters. Die Maschine sei allerdings nach dem Aufprall in Brand geraten und fast völlig zerstört worden, hieß es.

Kommt jetzt ein Flugverbot?

Nach dem Absturz wurden Rufe nach einem Überflugverbot laut. Bürgermeister Bill de Blasio meinte zwar, dass Flüge über Wohngebiete selten seien, forderte die Flugaufsichtsbehörde FAA aber dennoch auf, über schärfere Regeln nachzudenken.

Auch die New Yorker Kongressabgeordnete Carolyn Maloney forderte ein völliges Überflugverbot. Es gebe in Manhattan keinen einzigen Ort für eine sichere Landung, sagte sie. De Blasio erklärte, die Hubschrauberplätze befänden sich am Rand von Manhattan, "am Flussufer", und dienten in der Regel dazu, die Flughäfen außerhalb der Insel miteinander zu verbinden. Die Forderung nach einem Flugverbot über Manhattan war bereits nach einem Hubschrauberunglück im März 2018 erhoben worden. Damals war eine Maschine mit fünf Touristen über dem East River abgestürzt, nur der Pilot konnte sich retten.

Die Ursachen für das Unglück am Montag waren zunächst unklar. Bürgermeister Bill de Blasio beeilte sich, zu versichern, dass es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gebe. Die Behörden vermuten, dass der Pilot eine Notlandung versucht hatte und dabei ums Leben kam.

Schwer zu löschende Brände

Der Hubschrauber war elf Minuten nach dem Start im dichten Nebel auf dem Dach des 54-stöckigen Bürogebäudes mitten in Manhattan zerschellt und in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr benötigte eine halbe Stunde, bis sie den Brand gelöscht hatte. Laut Einsatzleiter Thomas Richardson sind Brände in Wolkenkratzern eine Herausforderung, da sich der Wasserdruck für die Schläuche nur schwer bis in die oberen Stockwerke aufrechterhalten lässt.

Der Wolkenkratzer liegt an der Seventh Avenue, einer äußerst belebten Gegend zwischen Times Square und dem Trump Tower. Bürgermeister de Blasio sagte vor Ort, der Unfall hätte deutlich schlimmer ausgehen können. Im Gebäude und auf der Straße sei niemand verletzt worden. Für New York bestehe keine Gefahr mehr.

Der Wolkenkratzer wurde nach dem Absturz evakuiert. Das Verlassen des Gebäudes dauerte laut einem Büroangestellten eine halbe Stunde. Viele hätten sich während der Evakuierung an die Terroranschläge auf das World Trade Center erinnert, schilderte der Mann seine Eindrücke. Damals sind viele bei dem Versuch, das brennende Gebäude zu verlassen, steckengeblieben.

In New York herrschte zum Zeitpunkt des Hubschrauberabsturzes schlechtes Wetter mit Regen und Nebel. Nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA war der private Hubschrauber für einen Geschäftsflug gechartert worden und vom Hubschrauberlandeplatz an der 34. Straße gestartet.

(APA/AFP)

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