Mindestens 65 Tote durch Monsunregen in Südasien

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Zehntausende fliehen in Südasien vor Überschwemmungen.

Heftiger Monsunregen hat in Nepal die Zahl der Toten auf mindestens 65 steigen lassen. Die seit vergangener Woche anhaltenden sintflutartigen Regenfälle hätten 30 der 77 Bezirke des Himalaya-Staates erfasst, darunter auch die Hauptstadt Kathmandu, teilte die Polizei am Montag mit.

Mehr als 1.400 Menschen seien in den vergangenen drei Tagen in
verschiedenen Regionen des Landes gerettet worden, sagte
Polizeisprecher Ramesh Thapa. In dem entlegenen Bezirk Dolpa im
Nordwesten Nepals begrub ein Erdrutsch am Sonntag neun Menschen.
Dort gingen die Bergungsarbeiten am Montag weiter. "Ein Kind konnte
gerettet werden, und einige Leichen wurden geborgen", sagte der
Polizeisprecher weiter. "Aber wir haben noch keine Details."

Die Monsun-Zeit dauert in Nepal für gewöhnlich von Juli bis
September und sorgt stets für verheerende Erdrutsche und
Überschwemmungen. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte Menschen ums
Leben.

Osten und Flachland Nepals besonders betroffen

In den Flüchtlingslagern im Südosten von Bangladesch wurden tausende Menschen obdachlos. Den nepalesischen Einsatzkräften sei die Rettung von mehr als 1100 Menschen gelungen, sagte der nepalesische Polizeisprecher Bishwaraj Pokharel. "Wir haben alle Einsatzkräfte im Land für Such-, Rettungs- und Hilfsmaßnahmen mobilisiert", betonte er. Die Einsatzkräfte hätten alle betroffenen Regionen erreichen können.

Besonders der Osten und das Flachland im Süden Nepals waren von den heftigen Regenfällen betroffen. Hochwasser überflutete dort ganze Siedlungen. Die Polizei brachte Bewohner mit Booten in Sicherheit. Die nepalesische Wetterbehörde rief am Samstag die höchste Alarmstufe für den Fluss Sapta Koshi im Süden des Landes aus.

Auch im Nachbarstaat Indien richtete der Monsun schwere Schäden an. In den nordostindischen Bundesstaaten Assam und Arunachal Pradesh starben mindestens elf Menschen, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Von Überflutungen in 21 Bezirken in Assam waren demnach Tausende betroffen. 20.000 Menschen seien vorübergehend in Notlagern untergebracht worden, teilten die Behörden mit.

Mehr als 1200 Tote im Vorjahr

In den Flüchtlingslagern im Südosten Bangladeschs verteilten Hilfsorganisationen Rationen an geflüchtete Rohingya aus Myanmar. Das UN-Welternährungsprogramm teilte am Freitag mit, dass dort zwei Menschen gestorben seien, darunter ein Kind.

Hilfsorganisationen hatten bereits vergangene Woche vor den Folgen des Monsuns für Rohingya-Flüchtline in Cox's Bazar gewarnt. Große Teile des Flüchtlingslagers in Cox's Bazar stünden unter Wasser, teilte das Hilfswerk World Vision mit. Tausende seien obdachlos geworden.

Im vergangenen Jahr starben in Südasien mehr als 1200 Menschen infolge der heftigen Regenfälle. Im südindischen Bundesstaat Kerala gab es damals die schwersten Überflutungen seit fast hundert Jahren.

(APA/AFP/dpa)

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