Masernepidemie in Neuseeland: Ungeimpfte Reisende sollen fernbleiben

Dunkle Wolken über Auckland
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Größter Ausbruch der hochansteckenden Viren seit 1997. Menschen ohne Impfschutz sollten vor allem die größte Stadt des Landes, Auckland, meiden, wo freilich der wichtigste Flughafen des Landes ist.

Angesichts des schlimmsten Masernausbruchs seit mehr als 20 Jahren sollen Menschen ohne entsprechende Impfung Neuseelands größte Stadt Auckland meiden. Besucher sollten sich mindestens zwei Wochen vor einem Besuch gegen die hochansteckende Krankheit impfen lassen, sagte Vizegesundheitsministerin Julie Anne Genter in einer Mitteilung.

Das gelte auch für diejenigen, die die Stadt verlassen - um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten. Genter kündigte an, in einer Reihe von öffentlichen Gebäuden Impfstationen einzurichten.

Die meisten internationalen Flüge nach Neuseeland haben Auckland zum Ziel. Daten vom Montag zufolge gibt es seit Jahresbeginn auf den beiden Hauptinseln Neuseelands mindestens 773 bestätigte Masernfälle. Damit ist dies der größte Ausbruch seit 1997. Impfstoff-Forscherin Helen Petousis-Harris von der Universität Auckland sagte am Donnerstag im TV-Nachrichtenmagazin "AM Show", der Ausbruch scheine außer Kontrolle geraten zu sein. "Ich glaube nicht, dass wir erwartet haben, dass dies im 21. Jahrhundert zurückkehren könnte."

Besorgniserregender weltweiter Trend

Die Entwicklung in Neuseeland spiegle wider, was derzeit international passiere, sagte Petousis-Harris weiter. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Mitte August gab es im ersten Halbjahr 2019 die höchste Zahl von Masernerkrankungen weltweit seit 2006. "Die Rückkehr der Masern ist besorgniserregend", sagte der WHO-Experte Günter Pfaff am Donnerstag bei der Vorlage von Zahlen zu Masernerkrankungen in Europa. Danach zählte die WHO in den ersten sechs Monaten bereits rund 90.000 Fälle - doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2018, wie die UN-Organisation in Genf mitteilte.

Mitschuld daran seien unter anderem nachlassende Impfbereitschaft vor allem in entwickelten Ländern und ein „Hochkochen“ der Krankheit in Entwicklungsländern mit niedrigem Impfschutzniveau.

(APA/DPA)

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