Wartungsgondel stürzte 50 Meter in die Tiefe - drei Tote in Hessen

Einer der Sendemasten auf dem "Hohen Meißner".
Einer der Sendemasten auf dem "Hohen Meißner".APA/dpa/Uwe Zucchi
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Die Gondel stürzte bei Arbeiten an einem Sendeturm des Hessischen Rundfunks vor mehreren Augenzeugen vermutlich wegen eines technischen Gebrechens ab.

Nach dem Absturz einer Wartungsgondel an einem Sendeturm in Nordhessen, der Dienstagvormittag drei Menschenleben gefordert hat, vermuten die Behörden einen technischen Defekt an der Seilwinde als Unfallursache. Das hätten bisherige Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik im Regierungspräsidium ergeben.

Die Gondel stürzte gegen 9.15 Uhr an der Sendeanlage "Hoher Meißner" im Werra-Meißner-Kreis aus rund 50 Metern ab. Die Arbeiter in der Gondel hatten demnach versucht, sich von der Seite aus über gespannte Seile zu dem Sendemast im Werra-Meißner-Kreis hochzuziehen. Als sie in etwa 50 Meter Höhe waren, kam es zu dem Absturz. Dabei wurden die drei Insassen tödlich verletzt. Die Unglücksstelle sei abgesperrt worden. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden mehrere Menschen Zeugen des Absturzes der drei Gondel-Insassen. Notfallseelsorger seien an Ort und Stelle, um sie zu betreuen.

Der Hohe Meißner ist ein Mittelgebirge, das gut 30 Kilometer südöstlich von Kassel im Werra-Meißner-Kreis liegt. Er gilt als beliebtes Ausflugsziel. Der "Sender Hoher Meißner" ist ein wichtiger Sendestandort des Hessischen Rundfunks.

Hessischer Rundfunk tief betroffen

Nach einem Bericht von "hessenschau.de", dem Online-Portal des Hessischen Rundfunks, war eine Firma mit den Wartungsarbeiten beauftragt worden. Die Sendeanlage wurde 1955 in Betrieb genommen. Der hr strahlt darüber sein Fernseh- und sein Radioprogramm aus. Die Anlage besteht derzeit aus drei Masten, die bis zu 220 Meter hoch sind. Der Unfall ereignete sich nach ersten Erkenntnissen an dem höchsten der drei Sendemasten.

Der Hessische Rundfunk zeigte sich von dem Unglück betroffen. "Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod der drei Arbeiter am Sender #HoherMeißner aufgenommen", twitterte er. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen. Unsere Kollegen sind auf dem Weg zum Unglücksort. Sobald wir mehr Infos haben, werden wir sie veröffentlichen."

Der Hessische Rundfunk hatte Ende August mitgeteilt, dass an der Sendeanlage "Hoher Meißner" eine neue Antenne aufgebaut wird. Die Arbeiten sollten bis Ende September dauern. Ob der Unfall damit zusammenhängt, war unklar.

(APA/dpa/red.)

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