Russland trat offiziell dem Klimaabkommen von Paris bei

Archivbild von vor rund einem Jahr aus dem äußersten Norden Russlands in Belushya Guba, wo die Eisbären mangels eisigem Lebensbereichs immer mehr mit den Menschen in Kontakt kommen.
Archivbild von vor rund einem Jahr aus dem äußersten Norden Russlands in Belushya Guba, wo die Eisbären mangels eisigem Lebensbereichs immer mehr mit den Menschen in Kontakt kommen.APA/AFP/ALEXANDER GRIR
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Russland leidet unter auftauenden Permafrostböden, Überschwemmungen und Bränden. Wie das Land seinen CO2-Austoß reduzieren will, bleibt offen.

Russland ist per Regierungsverfügung dem Klimaschutzabkommen von Paris offiziell beigetreten. Regierungschef Dmitri Medwedew unterzeichnete das Dokument, wie er am Montag in Moskau mitteilte. Russland werde die Luftverschmutzung reduzieren und Wälder aufforsten, sagte er.

Unklar blieb aber, wie Russland den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 reduzieren will. Die Rohstoffgroßmacht, die vor allem von ihren Gas- und Ölressourcen lebt, gehört zu Ländern mit dem höchsten Ausstoß von Kohlendioxid.

Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende Juni eine baldige Ratifizierung des Abkommens - also eine Bestätigung durch das Parlament - angekündigt. Nun teilte die Regierung mit, es brauche gar keinen Ratifizierungsprozess. "Für unser Land ist die Teilnahme an diesem Prozess wichtig", sagte Medwedew. Besonders für die Menschen, die in Regionen mit Permafrostböden lebten, sei dies auch eine Frage der Sicherheit. Wegen des Klimawandels tauen dort die Böden auf.

Waldbrände und Jahrhundertfluten

Medwedew sagte, dass durch den Klimawandel das ökologische Gleichgewicht zerstört werde. Außerdem habe die Zahl der Naturkatastrophen zugenommen. Russland kämpfte im Sommer gegen die schlimmsten Waldbrände seit Jahren in Sibirien sowie gegen eine Jahrhundertflut nach extremen Regenfällen.

Russland stehe nun vor der Aufgabe, Maßnahmen für eine Einhaltung der Klimaziele von Paris zu entwickeln, sagte Vize-Regierungschef Alexej Gordejew. Ein solches Papier, das die nationalen Interessen Russlands berücksichtige, solle 2020 vorliegen. Das Abkommen von Paris sieht vor, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad.

(APA/dpa)

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