Ein Fünftel der Eltern setzt auf autoritäre Erziehung

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Symbolbild (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Laut einer Umfrage des Österreichischen Instituts für Familienforschung sieht sich die Hälfte der Eltern als pragmatisch-ausgewogen. Ein Drittel agiert "kinderzentriert" - was sich insbesondere bei der Handynutzung zeigt.

Das Österreichische Institut für Familienforschung hat 926 Elternteile in einer Online-Befragung interviewt, um ihre Erziehungskompetenz festzustellen. Das Ergebnis: In Österreich können derzeit drei Erziehungstypen festgestellt werden. Ein Fünftel der Eltern setzt demnach auf autoritäre Methoden, bei 29 Prozent steht das Kind im Mittelpunkt („kinderzentrieter Ansatz“) und die Hälfte der Eltern sieht sich als pragmatisch-ausgewogen.

Die Resultate der Studie würden zeigen, „dass es gar nicht die eine richtige Art der Kindererziehung geben kann, sondern ganz viele verschiedenen Ausformungen“, sagte Familienministerin Sophie Karmasin (von der ÖVP nominiert) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Ihr Fazit: „Deswegen muss unser Beratungsangebot auch so individuell sein wie es der Familienalltag ist.“

Kinderzentrierte Eltern bei Handynutzung restriktiver

Studienautor Olaf Kapella vom Österreichischen Institut für Familienforschung wies indes daraufhin, dass die Themen Ordnung bzw. Aufräumen, Geschwisterstreitigkeiten sowie Medienkonsum die häufigsten Konflikthemen innerhalb der Familie darstellen. Interessant sei seiner Ansicht nach weiters, dass die kindzentrierten Eltern ein höheres Konfliktpotenzial in Bezug auf die Handynutzung ihrer Kinder sehen, während autoritäre Eltern weniger gegen den Medienkonsum ihrer Sprösslinge einzuwenden haben.

Auch was das Nutzungsalter elektronischer Medien betrifft gäbe es starke Unterschiede zwischen den diversen Erziehungstypen. Während die pragmatischen und die autoritären Eltern einen frühen Umgang mit Handy und Computer begrüßen, seien die kindzentrierten Eltern deutlich restriktiver.

Ebenfalls ergab die Online-Befragung, dass viele Eltern nur lückenhaft über Erziehungsmethoden und deren Auswirkungen Bescheid wissen. So konnte weniger als die Hälfte der Befragten drei Viertel der Wissensfragen richtig beantworten. Bei neun Prozent stimmte nicht einmal die Hälfte. 33,1 Prozent der Befragten bezweifelten beispielsweise, dass es gesetzlich verboten ist, dem Nachwuchs seelisches Leid durch Beschimpfungen oder Anschreien zuzufügen. Dass ein trotziges, zwei bis drei Jahre altes Kind nicht einfach nur schlecht erzogen ist, wissen hingegen 86,7 Prozent.

(APA/Red.)

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