Der Koran verschwindet aus dem Kindergarten

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Symbolbild(c) Getty Images (Thomas Lohnes)
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Islamforscher Ednan Aslan sorgte vor drei Jahren mit seinen Befunden über Islam-Kindergärten für Aufregung. Seither sei Religion in Kindergärten, wie eine Studie zeigt, zurückgedrängt worden. Doch auch die liefert kein vollständiges Bild.

Wien. Die Islam-Kindergärten stehen unter Beobachtung. Vor drei Jahren, als Islamforscher Ednan Aslan in seiner Studie vor Koranunterricht, salafistischen Tendenzen und Parallelgesellschaften in Kindergärten warnte, rückten sie in den Fokus. Seither wurde viel darüber – aber auch über die Zuverlässigkeit der Aslan-Studie – diskutiert. Es sollte eine genauere wissenschaftliche Untersuchung erfolgen. Schlussendlich wurden zwei draus. Eine Studie, die Aslan selbst erstellte, und eine, die von einem siebenköpfigen Forscherteam verfasst wurde. Genau die ist nun auch als Buch mit dem Titel „Pluralität in Wiener Kindergärten“ erschienen.

Auf den 184 Seiten zeigt sich ein etwas (um nicht zu sagen völlig) anderes Bild. „Belege für ein massiv indoktrinierendes Verhalten in Einrichtungen mit besonderen Bezügen zum Islam konnten nicht erbracht werden“, heißt es in der von Forschern der Uni Wien und des FH Campus Wien verfassten Studie. In Kindergärten, die von islamischen Betreibern geführt werden, gebe es zwar schon muslimische Einflüsse. Das sei aber auch bei anderen Konfessionen so. Doch während etwa christliche Träger darauf Wert legen, dass ihre Wertehaltungen und Glaubensüberzeugung den Kindergartenalltag prägen, sei das in islamischen Einrichtungen immer weniger der Fall.

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