PIRLS, TIMSS, Standards: Ergebnisse im Dezember

Ergebnis-Präsentationen am 11. Dezember - Eventuell auch Nationaler Bildungsbericht noch vor Weihnachten

Der Dezember steht heuer im Zeichen der Präsentation von Ergebnissen der Schüler-Leistungstests der vergangenen Monate bzw. Jahre. Vor allem am 11. Dezember geht es rund: An diesem Tag werden nicht nur die Resultate der beiden internationalen Volksschul-Vergleichsstudien PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) und TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) vorgestellt, sondern gleich auch die Ergebnisse der ersten nationalen Bildungsstandard-Testungen für Mathematik in der achten Schulstufe. Unmittelbar vor der Publikation steht auch der alle drei Jahre erscheinende Nationale Bildungsbericht.

Für den ersten Durchlauf der Bildungsstandards wurden im Mai 2012 alle rund 80.000 Schüler der 4. Klassen AHS/Hauptschule/Neue Mittelschule im Bereich Mathematik getestet. Schüler erhalten dabei ihre eigenen Ergebnisse, Lehrer die anonymisierten Rückmeldungen für ihre Klasse, Direktoren einen allgemeinen Teil und Detailberichte zu den Klassen, die Schulaufsicht die allgemeinen Teile der Schulberichte sowie Regionalergebnisse, die Landesschulräte die Landesergebnisse sowie die Unterrichtsministerin einen Bundesbericht. Rankings wird es dabei nicht geben.

Ebenfalls am 11. Dezember werden auch PIRLS 2011 und TIMSS 2011 vorgestellt. PIRLS testet im Abstand von fünf Jahren die Lesekompetenz von Schülern in der vierten Klasse Volksschule. Österreich hat 2006 erstmals daran teilgenommen. Damals lag die Durchschnittsleistung heimischer Schüler bei 538 Punkten, das entsprach dem Mittel der OECD-Staaten. Für Österreich zeigte PIRLS außerdem, dass jeder sechste Volksschulabgänger nicht sinnerfassend lesen kann. Nur acht Prozent fallen in die Gruppe der Spitzenleser, die überdurchschnittlich gut lesen.

Bei TIMSS werden alle vier Jahre Mathematik- und Naturwissenschaftskompetenz von Schülern der vierten und achten Schulstufe getestet, wobei sich Österreich nur an der Erhebung in der vierten Schulstufe beteiligt. Beim letzten Test 2007 erreichten die österreichischen Schüler in Mathematik 505 und in Naturwissenschaften 526 Punkte und lagen damit sowohl im internationalen als auch im EU-Vergleich im Mittelfeld. Die Leistungen waren damit gegenüber der vorhergehenden Testung 1995 (1999 und 2003 nahm Österreich nicht teil, Anm.) deutlich zurückgefallen und lagen um ein Lernjahr hinter den Topländern Hongkong bzw. Singapur.

Organisatorin beider Studien ist die in Boston (USA) beheimatete International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA). Sie ergänzen das OECD-Programm PISA, das die Lese-, Mathematik- und Naturwissenschaftskompetenz bei 15- bzw. 16-Jährigen erfasst. Da 2011 die Erhebungsjahre von PIRLS und TIMSS zusammenfielen, wurden die beiden Studien gemeinsam durchgeführt. In Österreich wurden von Ende März bis Mitte Mai 2011 rund 5.200 Schüler aus per Zufall ausgewählten 160 Schulen und etwa 260 Klassen getestet. Weltweit beteiligen sich über 50 Länder an den beiden Studien.

Laut Ministerium noch nicht fixiert ist die Publikation des vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) für Ende Dezember angekündigten zweiteiligen Nationalen Bildungsberichts. Der erste Teil beschreibt das österreichische Schulsystem anhand von Daten und Indikatoren, die sich auf Bildungsstatistik und Bildungsmonitoring stützen. Der zweite Teil analysiert unter anderem wesentliche Entwicklungsfelder des Schulwesens anhand von Daten und Forschungsergebnissen. Unter anderem widmet sich ein Kapitel dem Thema Ganztagsschule.

(APA)

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