Schluss mit isolierter Ausbildung für Religionslehrer

(c) APA
  • Drucken

Wer künftig christliche, muslimische und jüdische Religion an der Volksschule unterrichten will, muss zuerst das Lehramt absolvieren - und sich dann spezialisieren.

An der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems werden ab Herbst 2016 christliche, muslimische und jüdische Religionslehrer für Volksschulen gemeinsam ausgebildet. Die Kooperationsvereinbarung wurde am Dienstag von den Religionsgemeinschaften unterzeichnet, laut Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ist es europaweit die erste Religionslehrer-Ausbildung unter einem Dach.

Lehramt - und erst dann Spezialisierung

Im Zuge der neuen Lehrerausbildung gibt es nicht mehr wie bisher eine isolierte Ausbildung für Religionslehrer an Volksschulen. Stattdessen müssen Interessenten nunmehr das vierjährige Bachelorstudium für das allgemeine Volksschullehramt absolvieren und können sich dabei auf Religionspädagogik spezialisieren. Der Schwerpunkt macht ein Viertel des Studiums aus, erklärte der Rektor der KPH Wien/Krems, Christoph Berger.

Gemeinsamer Unterricht

In den allgemeinbildenden Fächern wie Pädagogik, Didaktik und Erziehungswissenschaften bzw. den einzelnen Fächern (außer Religion), mit denen man die Lehrerlaubnis als Volksschullehrer erhält, werden die Studierenden also künftig gemeinsam unterrichtet. Die entsprechenden fachlichen Inhalte für Religionslehrer kommen weiterhin von den Glaubensgemeinschaften selbst.

Bisher wurden an der KPH bereits die katholischen, evangelischen, orthodoxen, orientalisch-orthodoxen und altkatholischen sowie freikirchlichen und alevitischen Religionslehrer ausgebildet; mit Herbst gibt es dann auch jeweils ein eigenes Institut für die Ausbildung der muslimischen und jüdischen Religionslehrer.

Außerdem wird eine eigene Professur für den Spezialforschungsbereich Interreligiosität eingerichtet. Derzeit gilt die Kooperation nur für die Volksschule, eine Ausweitung auf die Sekundarstufe (Neue Mittelschulen/NMS, AHS sowie berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS) ist aber angedacht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.