Mehr Lehrer bilden sich in den Ferien fort

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Seit 2010 ist die Zahl der Fortbildungen im Sommer deutlich gestiegen. Die meisten Fortbildungen finden aber nach wie vor während des Schuljahres statt.

Wien. Wie viel und wann sich Lehrer fortbilden, ist ein wiederkehrendes Thema – das auch Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) nun aufgegriffen hat: Sie wolle mit den Lehrern über verpflichtende Fortbildung im Sommer nachdenken, sagte sie im ORF-Radio. Die Gewerkschaft ist wenig überraschend dagegen: Die Lehrer seien fortbildungswillig, es scheitere aber teilweise am Angebot. „Qualitätsvolle Angebote in den Ferien werden bestimmt auch ohne Verpflichtung angenommen“, sagt der AHS-Lehrervertreter Herbert Weiß.

Die Anzahl der Lehrer, die sich im Sommer weiterbilden, ist in den vergangenen Jahren jedenfalls bereits deutlich gestiegen. Das zeigen Zahlen des Bildungsministeriums, die der „Presse“ vorliegen. In den Sommerferien des Jahres 2010 haben sich rund 17.000 Lehrerinnen und Lehrer fortgebildet. Im vorigen Jahr waren es mehr als 31.000 Lehrer – also fast doppelt so viele. Die Anzahl der angebotenen Veranstaltungen im Sommer ist in diesem Zeitraum von 862 auf 1304 gestiegen. Gemeldet werden die Zahlen von den pädagogischen Hochschulen, an denen die Fortbildung stattfindet. Im Ministerium ist man erfreut über das Plus an Sommerfortbildung: Der Schlüssel für ein gutes Schulsystem seien motivierte und gut ausgebildete Lehrer.

Insgesamt weniger Kurse

Der größte Teil der Fortbildungen passiert aber nach wie vor während des Schuljahres. Laut Rechnungshof fanden 2014/15 lediglich zwölf Prozent aller Kurse an Abenden, Samstagen oder in den Ferien statt, 41 Prozent dagegen zwischen acht und 14 Uhr – trotz einer Vorgabe des Bildungsressorts, dass das nur bei zwingenden Gründen passieren darf. Insgesamt ist die Zahl der Fortbildungen laut RH wegen des neuen PH-Dienstrechts und aus budgetären Gründen von 2011 bis 2014 gesunken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2017)

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