Abschied von der Hauptschule

Neue Mittelschule (NMS)
Neue Mittelschule (NMS)(c) Clemens Fabry
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Mit Schulbeginn treten erste Änderungen durch die Bildungsreform in Kraft. Die Bildungsdirektion ersetzt den Landesschulrat.

Wien. Im neuen Schuljahr heißt es Abschiednehmen von der Hauptschule. Nun durchlaufen die letzten 2000 Schüler die noch nicht auf die Neue Mittelschule (NMS) umgestellte vierte Klassen der Hauptschule. Damit geht eine schulische Ära zu Ende.

Eine andere beginnt in diesem Schuljahr. Es treten nämlich die ersten Maßnahmen der vor dem Sommer beschlossenen Bildungsreform in Kraft. So gibt es Änderungen bei den sogenannten Schulversuchen. Die Schulversuche dürfen künftig nur mehr zeitlich befristet durchgeführt werden. Damit soll dem jetzigen Usus, Schulversuche zu einer Art Dauerlösung zu machen, ein Riegel vorgeschoben werden.

Ab dem kommenden Schuljahr können außerdem nicht mehr schulpflichtige außerordentliche Schüler freiwillig ein zehntes Schuljahr absolvieren. Diese Regelung ist vor allem für Flüchtlingskinder gedacht. Ein freiwilliges elftes bzw. zwölftes Schuljahr gibt es ab sofort auch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Neu ist auch, dass als Frühchen geborene Kinder später eingeschult werden können: Eltern können sich aussuchen, ob für die Schulpflicht der tatsächliche Geburtstag des Kindes oder – bei früherer Geburt – der laut Mutter-Kind-Pass errechnete Termin herangezogen wird.

Neue Oberstufe wird oft verschoben

Erste Schritte gibt es bei den aus den Landesschulräten hervorgehenden neuen Bildungsdirektionen: Bis 30. Juni 2018 ist die Stelle des neuen Bildungsdirektors zu besetzen. In Kraft tritt die neue Behördenstruktur dann aber erst 2019. Ebenfalls erst mit dem nächsten Schuljahr wirksam werden die großen Brocken der Bildungsreform wie etwa die Änderungen bei den Gruppengrößen oder die Schulcluster.

Größere Änderungen bringt die sogenannte Neue Oberstufe (Nost). Anders als derzeit muss nicht das Schuljahr insgesamt positiv abgeschlossen werden, sondern jedes Semester. Sitzenbleiben wird damit nahezu abgeschafft. Die Bestimmungen zur Neuen Oberstufe treten zwar in Kraft, Schulen können aber den Start um bis zu zwei Jahre verschieben. Mehr als 90 Prozent der Gymnasien haben davon Gebrauch gemacht. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2017)

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