Rechnungshof: Tirol und Vorarlberg sollen mehr Schulen schließen

Leere Tafel im Klassenzimmer.
Leere Tafel im Klassenzimmer.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Bei der ganztägigen Betreuung gibt es Kritik. Vor allem die Ferien sind ein Problem, kritisieren die Rechnungshofprüfer.

Wien. Der Rechnungshof kritisiert die Zahl der Kleinschulen in Tirol und Vorarlberg. Obwohl in Tirol elf und in Vorarlberg zuletzt drei Schulen zugesperrt wurden, werden weiterhin Pflichtschulen mit nur sehr wenigen Schülern geführt – im Extremfall sind das Volksschulen mit lediglich drei Schülern (in Tirol) und mit sieben Schülern (in Vorarlberg).

Der Rechnungshof fordert die beiden Bundesländer daher auf, mehr Schulen zuzusperren. In Tirol sollte demnach bei 185 Schulen geprüft werden, ob sie die Voraussetzungen für eine Fortführung noch erfüllen, in Vorarlberg bei 51 Schulen. Falls nicht, sollten diese Schulstandorte geschlossen werden.

Dass Tirol beschlossen hat, Schulen mit bis zu sechs Schülern zu schließen (später dann auch jene mit bis zu zwanzig), sieht der Rechnungshof als ersten Schritt. Vorarlberg hat dagegen im Arbeitsprogramm der Landesregierung fixiert, Kleinschulen zu erhalten.

Zu wenig Ferienbetreuung

Bei der schulischen Ganztagsbetreuung, die in Salzburg und Wien geprüft wurde, kritisiert der Rechnungshof zersplitterte Kompetenzen. Die Folgen seien etwa unterschiedliche Kosten für Eltern – von 137,80 Euro an einer Salzburger Schule und 227,17 Euro in einem städtischen Wiener Hort – und Unschärfen bei der Verwendung von Bundesmitteln. Der Rechnungshof fordert daher eine umfassende Reform.

Kritisiert wird auch, dass die Ganztagsbetreuung sozial wenig treffsicher ist, weil benachteiligte Schüler sie seltener in Anspruch nehmen. Ein „essenzielles Problemfeld“ ist die Betreuung von Schülern in den Schulferien: Ob eine solche angeboten wird, hängt von der Bereitschaft der Schulerhalter ab. Im AHS-Bereich ist das weiter nicht vorgesehen. Der Rechnungshof fordert daher, hier Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten. (APA/Red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.