Missbrauch: Ex-Schüler klagt Stift Kremsmünster

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das Fehlverhalten des wegen Missbrauchs verurteilten Paters müsse der Ordensleitung bekannt gewesen sein. Der ehemalige Internatsschüler will Schmerzensgeld.

Ein ehemaliger Internatsschüler klagt nun das Stift Kremsmünster. Der heute 42-Jährige war im Stiftsgymnasium von einem Pater missbraucht worden, der vor fünf Jahren deshalb vom Landesgericht Steyr verurteilt wurde und der derzeit seine Freiheitsstrafe absitzt. Der Ex-Schüler, der nun an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, für die laut eines Gutachtens auch die erlittene sexuelle Gewalt mitverantwortlich ist, klagt nun das Stift auf Schmerzensgeld.

„Das massive Fehlverhalten von Pater Alfons, das sich über viele Jahre hindurch erstreckt hat, war der Ordensleitung zweifellos bekannt bzw. musste ihr bei gehöriger Sorgfalt bekannt gewesen sein“, sagt Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform betroffener Kirchlicher Gewalt. Es wäre Aufgabe der Ordensleitung gewesen, die Gefahren für die Internatsschüler abzuwenden. „Seitens der Stiftsleitung wurde aber nichts unternommen.“

Der Ex-Schüler, dem von der Klasnic-Kommission 35.000 Euro zugesprochen worden sind, geht davon aus, dass ihm zumindest 95.000 Euro zustehen.

(red.)

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