Mogelpackung Ganztagsschule

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Rund 24 Prozent aller Kinder werden in der Schule ganztägig betreut. Aber nur bei einer kleinen Minderheit findet der Unterricht "verschränkt" - also auch am Nachmittag - statt.

Wien. Für den früheren Neos-Chef Matthias Strolz ist der Befund „ernüchternd“. Unterrichtsminister Heinz Faßmann hat in Beantwortung einer Anfrage des Neos-Abgeordneten Zahlen zu den ganztägigen Schulen veröffentlicht: Demnach besuchen in diesem Schuljahr 168.832 Sechs- bis 14-Jährige eine ganztägige Schulform, das sind rund 24 Prozent aller Schüler. Diese Zahl ist in den vergangenen Jahren leicht, aber doch gestiegen: Im Schuljahr 2014/15 waren erst 140.102 Schüler in Ganztagsbetreuung.

Nur ein sehr kleiner Teil davon hat allerdings „verschränkten Unterricht“, also Unterricht und Freizeit über den ganzen Tag verteilt, wie dies von Neos, SPÖ, aber auch von vielen Experten präferiert wird: Nur elf Prozent, also rund 18.500 Ganztagsschüler, werden auf diese Weise unterrichtet. „Wir haben deutlich zu wenig Ganztagsschulplätze, besonders in der verschränkt geführten Form“, sagt Strolz dazu. Mit der Streckung der budgetären Mittel bis 2032 gebe Schwarz-Blau zudem das klare Signal, dass der weitere Ausbau bestenfalls nebensächlich sei.

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