Das Begabtenzentrum sieht Leistungsstarke bei der Zentralmatura benachteiligt. Denn sie können sich nach der Klausur nicht mehr verbessern.
Eine Benachteiligung für leistungsstärkere Schüler sieht das Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF) in der Praxis der Kompensationsprüfungen bei der Zentralmatura. Während sich Schüler mit einem "Nicht Genügend" noch auf ein "Befriedigend" verbessern können, stehe diese Möglichkeit anderen nach einem "Genügend" nicht offen, kritisiert man am Mittwoch in einer Aussendung.
Hier offenbare sich im System "eine gewisse Ungerechtigkeit" für "grundsätzlich leistungsstarke" Schüler. Dass einige nach einen "Fünfer" noch einen "Dreier" ergatterten, zeige sich anhand der Zahlen: So gab es nach den Kompensationsprüfungen an AHS um 3,3 Prozent und an den BHS um ein Prozent mehr "Befriedigend", führt das ÖZBF ins Treffen.
Schüler die mit einem "Genügend" durchgekommen waren hatten diese Verbesserungsmöglichkeit hingegen nicht. Für die Geschäftsführerin des ÖZBF, Claudia Resch, zeigt das "wie sehr man sich nur auf die negativen Noten konzentriert. Offenbar scheint es nur wichtig zu sein, dass jemand durchgekommen ist - wie, ist egal."
Faßmann will nicht ausweiten
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte am Dienstag betont, dass er die Kompensationsprüfungen nicht für alle Schüler öffnen will. Diese hätten einen "spezifischen Zweck" und dieser sei eine zweite Chance für jene, die die Schriftliche nicht geschafft haben oder die schriftlich mitunter "auf der Leitung stehen". Ein Gut zu bekämpfen ginge zu weit.
(APA/red.)