Platznot in Schulen: Zum Teil doch keine Deutschklassen

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Symbolbild. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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An 41 Schulen wird es Ausnahmen geben.

Wien. Der Widerstand gegen die Einführung von Deutschklassen war in Wien besonders groß. Nun dürfte es für einige Schulen in der Bundeshauptstadt tatsächlich Lockerungen geben – und zwar aus baulichen Gründen.

Konkret hätten sich, wie Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) sagt, 41 Schulen gemeldet, in denen es keinen Platz für eine weitere Klasse und damit für eine separate Deutschklasse gibt. „Wir haben eine Einigung mit dem Ministerium, dass es an allen Standorten, wo sich das räumlich nicht ausgeht, möglich sein wird, das integriert stattfinden zu lassen“, sagte Czernohorszky im ORF-Interview. Schüler, die nicht gut genug Deutsch sprechen, um dem Unterricht zu folgen, dürfen hier also weiterhin in Regelklassen sitzen.

Generell starten die Deutschklassen im Herbst. Erst diese Woche wurde der Lehrplan dafür von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Begutachtung geschickt. Künftig werden Schulanfänger und Quereinsteiger, die schlecht Deutsch sprechen, 15 bis 20 Stunden pro Woche nach eigenem Lehrplan unterrichtet. Wobei es sich dabei nicht nur um einen klassischen Deutschunterricht handelt. Beim Spracherwerb sollen gleichzeitig Grundlagen aus anderen Fächern vermittelt werden. Es soll etwa auch im Sachunterricht Deutsch gelernt werden.

Maximal vier Semester

Allein in Wien werden ab Herbst 300 Deutschklassen eingerichtet. Ab acht Schülern pro Standort, die nicht gut genug Deutsch sprechen, ist das künftig eigentlich Pflicht. Wie lang eine solche Klasse besucht werden muss, hängt vom Lernfortschritt ab. Der wird einmal im Semester anhand eines österreichweit einheitlichen Tests überprüft.

Spricht der Schüler gut genug Deutsch, darf er in die Regelklasse wechseln. Sonst bleibt er weiter in der Deutschklasse. Der Besuch einer solchen darf allerdings maximal vier Semester dauern. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2018)

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