Die "Stabsstelle Lesen" im Ministerium wurde abgeschafft.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) will sich nach dem PISA-Debakel vor allem um die Leseförderung kümmern. Bis 5. Juli 2010 hatte sie für gezielte Maßnahmen eine eigene Stelle: „Stabsstelle Lesen“ hieß diese, drei Personen arbeiteten an Multimedia-Schulungen für Lehrer, an Förderprogrammen für Migrantenkinder oder an Gender-Projekten für besseres Lesen.
Seit Juli ist die Stabsstelle Geschichte. Deren Leiter, Karl Hafner, ist nun für die AHS-Abteilung im Ministerium verantwortlich. Das Ende der Stabsstelle erschwere ein geschlossenes Vorgehen, und das Geld sei knapp, so Kritiker. In ÖVP-Kreisen sieht man den Stellenwert der Leseförderung schwinden.
Vorgängerin Elisabeth Gehrer habe den Anstoß zu Projekten gegeben, Schmied habe den Ball aufgenommen, aber nicht „weitergespielt“. Im Ressort wehrt man ab: Leseförderung werde an mehreren Stellen vorangetrieben – aber „verzahnt“ mit anderen Themen wie den Bildungsstandards.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2010)