Die Fakten zum Bildungsvolksbegehren

Reformen. Eine breite Basis macht sich für mehr Geld und Ganztagsschulen stark.

Wien/Rovi. Der frühere SPÖ-Spitzenpolitiker, Industrielle und Vorsitzende des Forschungsrats Hannes Androsch arbeitet auf Hochtouren an seinem Bildungsvolksbegehren: Heute, Montag, sollen bei einem Treffen in Wien die Vorstellungen aller Interessierten zusammengetragen werden.

Und das auf breiter Basis: Die Liste derer, die sich gemeldet haben, reicht von Kindergarten-Organisationen über Studentenvertreter und SOS Mitmensch bis zu Forschungseinrichtungen und Wirtschaftskammer. Gemeinsam wird der Textvorschlag erarbeitet. Wenn die Initiatoren die nötigen 8000 Stimmen für die Einleitung gesammelt haben, folgt die tatsächliche Unterschriftensammlung.

Unterschriften sammeln ab Mai

Androsch schätzt, dass dies Ende Mai, Anfang Juni sein wird. Bei den Kosten rechnet er mit 2,5Millionen Euro von der Organisation bis zur Kampagnisierung. Der genaue Text des Begehrens ist nicht fix. Gefordert werden jedenfalls mehr Geld für Schule, Hochschule und Forschung. Außerdem dürften diese Punkte eine Rolle spielen: Mehr Ganztagsschulen und Bundeskompetenz für alle Schulen und Lehrer. Die Bildungsentscheidung soll erst im Alter von 14Jahren getroffen werden. Außerdem setzt sich Androsch für bessere (Studien-)Bedingungen und mehr Autonomie an den Unis ein. Damit ein Volksbegehren im Parlament behandelt wird, müssen in einer Frist von einer Woche 100.000Wahlberechtigte unterschreiben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2011)

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