Wiedereinstieg: "SOS-School-Beaming" ist ein steirisches Projekt, das Schulverweigerern den Weg zurück in die Schule erleichtern soll.
Graz/Thea. Sie werden kreidebleich und erstarren, sobald sie in die Nähe der Schule kommen. Schulangst kann einer der Gründe sein, warum Kinder zu sogenannten Schulverweigerern werden, sagt Wolfram Pernjak, Leiter von „SOS-School-Beaming“, einem Projekt das vom SOS-Kinderdorf Jugendhauses Graz vor drei Jahren gestartet wurde. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Schule gehen wollen oder können, Schritt für Schritt wieder ins Schulleben zu integrieren und zum Pflichtschulabschluss zu bringen.
Die Wege dorthin können sehr unterschiedlich sein, die unterstützenden Maßnahmen, die Pernjak und sein vierköpfiges Team setzen, werden individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt. Wenn notwendig, werden Schüler extern unterrichtet, bis sie so weit sind, wieder am Unterricht teilzunehmen. Außerdem ist das SOS-Team jederzeit für die Lehrkräfte an der Schule erreichbar. Sollte es Probleme mit einem der betreuten Schüler geben, sind die Helfer in 20Minuten vor Ort. „Das gibt auch den Lehrern Sicherheit“, erklärt Pernjak.
Bisher habe man etwa 30Kindern dazu verholfen, den Wiedereinstieg ins Schulleben zu meistern, das Interesse am Projekt wäre aber noch viel größer. Um die ambulante Betreuung ausbauen zu können, bräuchte man aber mehr finanzielle Mittel.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2012)